Trauer um Péter Eötvös

Sächsische Staatskapelle Dresden und Semperoper Dresden trauern um ungarischen Komponisten und Dirigenten
24.03.2024

Péter Eötvös 2018

Mit großem Bedauern haben die Sächsische Staatskapelle Dresden und die Semperoper Dresden heute vom Tod des ungarischen Komponisten, Dirigenten und Lehrers Péter Eötvös erfahren.

Unvergessen bleiben der Staatskapelle Dresden und der Semperoper Dresden Péter Eötvös' Lust am Experiment, die ihn die Dinge immer wieder neu sehen und nach der freien Entfaltung des Klangs streben ließ, sowie sein weltoffener, unabhängiger, vielseitiger Geist.

In der Saison 2018/2019 ernannte die Kapelle den Musiker zum Capell-Compositeur und feierte im 1. Symphoniekonzert die Erstaufführung seines Orchesterwerks »Per Luciano Berio«. In einem Sonderkonzert im November 2018 stand Péter Eötvös selbst am Pult des Orchesters und leitete die deutsche Erstaufführung des Stücks »The Gliding of the Eagle in the Skies«. Zusammen mit der Geigerin Akiko Suwanai interpretierte er an dem Abend zudem sein hochgeschätztes Violinkonzert »Seven«. Die Auseinandersetzung mit seinem facettenreichen Schaffen setzte sich in einem vierteiligen Porträtkonzert in HELLERAU sowie im 5. Symphoniekonzert mit der weltberühmten Pianistin Yuja Wang und in einem Aufführungsabend fort.

Als Neuproduktion der Semperoper Dresden feierte im Dezember 2019 Péter Eötvös' Kammeroper »Der Goldene Drache« in der Inszenierung von Barbora Horáková Joly und unter der Musikalischen Leitung von Petr Popelka ihre umjubelte Premiere in der Spielstätte Semper Zwei.

Mit Péter Eötvös verliert die Musikwelt einen der bedeutendsten Künstler unserer Zeit, der nicht nur musikalisch, sondern auch persönlich der sächsischen Kulturstadt verbunden war: »Dresden war die erste deutsche Stadt, die ich in meinem Leben kennengelernt habe. Ich war ein Jahr alt, als meine Familie am 13. Februar 1945 nachmittags aus Ungarn in Dresden ankam. Die Stadt wurde in der Nacht bombardiert, aber wir haben glücklicherweise überlebt. Mit der historischen Vergangenheit der Staatskapelle kam ich durch meinen Kölner Professor Wolfgang von der Nahmer in Kontakt, der Assistent von Fritz Busch war und mir dessen Leben und künstlerisches Credo vermittelte.«