Sonderkonzert im Rahmen der »Richard Strauss-Tage« in der Semperoper

Antonio Pappano Dirigent
Norbert Anger Violoncello
Sebastian Herberg Bratsche

Max Reger

  • Variationen und Fuge über ein Thema von Mozart op. 132

Richard Strauss

  • »Don Quixote« Fantastische Variationen über ein Thema ritterlichen Charakters op. 35

Held und Welt

»Sinfonische Dichtung Held und Welt beginnt, Gestalt zu bekommen; dazu als Satyrspiel Don Quixote«, schrieb Strauss am 15. April 1897. Die Notiz belegt, dass »Ein Heldenleben« (wie »Held und Welt« später genannt wurde) und »Don Quixote« zwei Seiten einer Medaille sind: ironische Brechungen des Begriffs »Held«. Erstmalig zu hören war »Don Quixote« 1898 in Köln. Mit ihrer virtuosen Cellopartie ist die symphonische Dichtung eine Herausforderung für jedes Orchester. Um dieser Aufgabe zur Uraufführung gerecht zu werden, wurde Friedrich Grützmacher aus Dresden geholt. Der einstige Solocellist der Königlichen musikalischen Kapelle zählt bis heute zu den großen Interpreten des »Don Quixote«.

  • Samstag
    06.04.2024
    19:00 Uhr
    Semperoper
    Tickets
    Ticket-Preis:
    20,00 – 108,00 €
  • Sonntag
    07.04.2024
    11:00 Uhr
    Semperoper
    Tickets
    Ticket-Preis:
    20,00 – 108,00 €

Antonio Pappano

Antonio Pappano wurde als Sohn italienischer Eltern in London geboren und zog mit seiner Familie im Alter von 13 Jahren in die Vereinigten Staaten. Er studierte Klavier bei Norma Verrilli, Komposition bei Arnold Franchetti und Dirigieren bei Gustav Meier.

Er wurde 1990 zum Musikdirektor der Osloer Oper Den Norske ernannt und war von 1992-2002 Musikdirektor des Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel. Von 1997-1999 war er Erster Gastdirigent des Israel Philharmonic Orchestra. Seit 2002 ist er Musikdirektor des Royal Opera House Covent Garden und seit 2005 Musikdirektor des Orchestra dell'Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom. Pappano ist daher ein gefragter Operndirigent, unter anderem an der Metropolitan Opera New York, den Staatsopern von Wien und Berlin, den Bayreuther und Salzburger Festspielen, der San Francisco Opera, der Lyric Opera of Chicago, dem Théâtre du Châtelet und dem Teatro alla Scala.

Pappano ist zudem als Gastdirigent mit vielen der renommiertesten Orchester der Welt aufgetreten, darunter die Berliner, Wiener, New Yorker und Münchner Philharmoniker, das Royal Concertgebouw Orchestra, die Symphonieorchester von Chicago und Boston, das Philadelphia und Cleveland Orchestra und das Orchestre de Paris. Zu den bevorstehenden Höhepunkten gehören Gegenbesuche bei der Staatskapelle Berlin, dem London Philharmonic, dem Gewandhausorchester Leipzig sowie ausgedehnte Tourneen mit der Accademia Nazionale di Santa Cecilia. Außerdem engagiert er sich stark für die Förderung junger Sänger und Instrumentalisten, und im Sommer 2020 wird er seine Verbindungen zu den Festivals von Aldeburgh und Verbier vertiefen und Konzerte und Meisterklassen leiten.

Seit 1995 ist Pappano ein Exklusivkünstler für Warner Classics und seine Diskographie enthält zahlreiche vollständige Opern, darunter »Don Carlo«, »La Rondine«, »Guillaume Tell«, »Il Trittico«, »Werther«, »Il Trovatore«, »Tristan und Isolde« und zuletzt »Aida«. Seine Orchesteraufnahmen mit der Accademia Nazionale di Santa Cecilia umfassen Rachmaninows 2., Mahlers 6., Dvoraks 9. und Tschaikowskys 4., 5. und 6. Symphonie, Respighis römische Trilogie, Rossinis Stabat Mater, Petite Messe Solenelle und ausgewählte Ouvertüren, Brittens Kriegsrequiem und Verdis Requiem. Seine Diskographie dokumentiert auch seine Arbeit mit anderen Ensembles, darunter das London Symphony Orchestra, die Berliner Philharmoniker sowie die Orchester des Royal Opera House und des Théâtre Royal de la Monnaie, mit Musik von Pergolesi und Mendelssohn bis hin zu Panufnik, Boesmans und Maxwell Davies.

Zu seinen Auszeichnungen und Ehrungen gehören Gramophones »Künstler des Jahres« im Jahr 2000, der Olivier Award 2003 für herausragende Leistungen in der Oper, der Royal Philharmonic Society Music Award 2004 und der Bruno-Walter-Preis der Académie du Disque Lyrique in Paris. Im Jahr 2012 wurde er zum Cavaliere di Gran Croce der Republik Italien und zum Ritter des Britischen Empires für seine Verdienste um die Musik ernannt. 2015 erhielt er zum 100. Mal die Goldmedaille der Royal Philharmonic Society, die höchste Auszeichnung der Organisation. Er hat auch eine bemerkenswerte Karriere als Sprecher und Moderator entwickelt und war an der Spitze mehrerer von der Kritik gefeierter Dokumentarfilme des BBC-Fernsehens, darunter »Opera Italia«, »Pappano's Essential Ring Cycle« und »Pappano's Classical Voices«.

Norbert Anger

Konzertmeister

Der deutsche Cellist Norbert Anger zeichnet sich seit Jahren als einer der führenden und vielseitigsten Instrumentalisten seiner Generation aus. Seine Interpretationen sind gekennzeichnet von einem tiefen musikalischen Verständnis und beeindrucken durch „Virtuosität, überzeugender Technik, makelloser Sauberkeit und einem satten Celloton“ (Michael Gmasz, Radio Klassik).

Geboren 1987 in Freital bei Dresden, erhielt Norbert Anger seine erste musikalische Ausbildung am dortigen Landesgymnasium für Musik „Carl Maria von Weber“, ehe er anschließend sein Studium bei Prof. W.E. Schmidt an der Universität der Künste Berlin absolvierte. Darüber hinaus erhielt er wichtige musikalische Impulse von Sir Colin Davis, David Geringas und Heinrich Schiff.

Bereits in frühen Jahren machte Norbert Anger solistisch auf sich aufmerksam, so ist er Gewinner und Preisträger von nahezu sämtlichen großen internationalen Wettbewerben, unter anderem beim Deutschen Musikwettbewerb in Bonn, beim Rostropovich-Wettbewerb und Vibrarte Wettbewerb in Paris, beim Tschaikowski-Wettbewerb in Moskau, beim Gabrielli-Cellowettbewerb in Berlin, beim und beim PAULO-Cellowettbewerb in Helsinki.

Als Solist arbeitete er in den folgenden Jahren mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden, dem Orchestre de Paris, dem Helsinki Philharmonic Orchestra, dem Mariinsky-Orchester und dem Staatlichen Symphonieorchester Moskau unter Dirigenten wie Christian Thielemann, Valeri Gergiew, Vladimir Spivakov, Ton Koopman, Andrea Marcon, John Stôrgards und Emmanuelle Haim zusammen.

 

Darüber hinaus ist Norbert Anger ein begeisterter Kammermusiker. Neben seiner Tätigkeit als Gründungsmitglied im „Arabella-Quartett Dresden“ und dem „Dresden Octet“ musizierte er mit Künstlern wie Christoph Eschenbach, Daniil Trifonov, Denis Matsuev, Sol Gabetta, David Geringas und Jan Vogler als Gast von Kammermusikfestivals auf der ganzen Welt.

Seine CD-Einspielungen umfassen neben den Cellokonzerten von Haydn und Mozart das gängige Repertoire der Sonaten von Brahms, Strauss und Debussy. Besondere Aufmerksamkeit und zahlreiche Preise der Musikkritik erhielt sein bislang letztes Album mit eigenen Transkriptionen der Werke Richard Wagners („Wagner/Strauss“, OEHMS Classics 2019).

Seit 2013 bekleidet Norbert Anger die prestigeträchtige Stelle des 1. Konzertmeisters der Violoncelli der Sächsischen Staatskapelle Dresden, seit 2015 wirkt er überdies als 1. Solocellist des Bayreuther Festspielorchesters. Er unterrichtet als Professor für Violoncello sowohl am Landesgymnasium für Musik als auch an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ in Dresden. Ab September 2020 übernimmt er außerdem eine Lehrverpflichtung an der Escuela Superior Musikae „Musical Arts“ in Madrid.

Norbert Anger spielt ein Violoncello von Alessandro Gagliano (Neapel, 1720) und ist Exklusivkünstler von LARSEN strings A/S.

Sebastian Herberg

Solo-Bratscher

Sebastian Herberg wurde 1968 in Potsdam in eine Künstlerfamilie geboren und erhielt seinen ersten Unterricht durch seinen Großvater Wilhelm Herberg, Bratschist im Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin sowie in der Staatskapelle Berlin.

Sein Studium absolvierte Sebastian Herberg in Weimar bei Thomas Wünsch. Ein Zusatzstudium führte ihn im Anschluss an die Musikhochschule Hanns Eisler nach Berlin in die Klasse von Alfred Lipka. 1989 wurde er Solobratscher des Schleswig-Holstein Festival Orchesters und erhielt wichtige Impulse durch Leonard Bernstein und Sir Georg Solti.1991 folgte sein erstes Engagement als Solobratscher des Berliner Sinfonie-Orchesters, 1994 wurde er Solobratscher der Staatskapelle Dresden. Solistisch konzertierte er unter Dirigenten wie Michael Sanderling, Sakari Oramo und Fabio Luisi; seine Einspielung von Strauss’ »Don Quixote« unter Luisi erschien 2009 bei Sony.
 

Neben seiner Lehrtätigkeit an der Orchesterakademie der Staatskapelle unterrichtete Sebastian Herberg von 1998 bis 2012 an der Hochschule für Musik in Dresden. In der Zeit von 2010 bis 2012 wirkte er zusammen mit Kollegen der Berliner und der Wiener Philharmoniker als Gastprofessor des Pacific Music Festivals.

Als Solobratscher der Dresdner Kapellsolisten gastierte er seit 1994 auf so bedeutenden Podien wie der Berliner Philharmonie und der New Opera Hall Tokyo. Er ist Gründungsmitglied des Dresdner StreichTrio, das in dieser Saison sein 20-jähriges Bühnenjubiläum feiert und bislang sieben, von der Fachpresse hervorragend besprochene CD-Einspielungen vorlegte.

Seit 2016 ist er Professor an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.