11. Symphoniekonzert

Myung-Whun Chung Dirigent

Maurice Ravel

  • Auszüge aus der Ballettmusik »Daphnis et Chloé«

Modest Mussorgski

  • »Bilder einer Ausstellung«, bearbeitet für Orchester von Maurice Ravel

Bilder für die Ewigkeit

Es dauerte fast ein halbes Jahrhundert, bis Mo­dest Mussorgskis »Bilder einer Ausstellung« weltberühmt wurden. Erst Maurice Ravels schillernde Orchesterfassung machte den Klavierzyklus zu einem der meistgespielten Konzertwerke. Entstanden ist er als Hommage an den Künstler Viktor Hartmann. Für Mus­sorgski war der Tod des Freundes ein schwerer Schlag. »Man tröstet mich: Er sei nicht mehr da, aber seine Werke existieren noch, in denen lebe er weiter«, schrieb er dem Kurator einer Gedenkausstellung mit Zeichnungen, archi­tektonischen Entwürfen und Bühnenbildern Hartmanns – eben jene Ausstellung, die der Komponist schließlich musikalisch für die Ewigkeit festhielt.

Eine kostenlose Konzerteinführung mit Hagen Kunze findet 45 Minuten vor Beginn im Opernkeller statt.

Myung-Whun Chung

Erster Gastdirigent

Die Ernennung eines Ersten Gastdirigenten ab der Spielzeit 2012/2013 war ein Novum in der langen Kapell-Historie – und dokumentiert die enge Bezie­hung zwischen Myung-Whun Chung und der Sächsischen Staatskapelle. Der südkoreani­sche Maestro stand seit 2001 vielfach in den Symphoniekonzerten in der Semperoper am Pult, er dirigierte im Orchestergraben eine Premierenserie von Verdis »Don Carlo« und ging mit der Kapelle auf Tourneen durch Europa, in die USA und nach Asien.

Überdies musizierte er immer wieder ge­meinsam mit Mitgliedern der Staatskapelle auf dem Kammermusikpodium, zuletzt im September 2020 mit Schuberts »Forellen­quintett« in der Semperoper. In Dresden setzte sich Chung in den vergangenen Spielzeiten intensiv mit dem OEuvre von Gustav Mahler auseinander und leitete in der Semperoper Aufführungen von dessen Symphonien Nr. 1, 2, 4 bis 6 und 9. Aber auch Werke von Gioachi­no Rossini, Gabriel Fauré, Olivier Messiaen, Johannes Brahms und Antonín Dvořák gelang­ten in seinen Konzerten mit der Staatskapelle zur Aufführung.

In Seoul geboren, begann Myung-Whun Chung seine Laufbahn als Pianist. 1974 errang er den 2. Preis beim Tschaikowsky- Wettbewerb in Moskau. Seine dirigentische Karriere begann er als Assistent von Carlo Maria Giulini in Los Angeles. Positionen als Chefdirigent bekleidete er beim Rundfunk- Sinfonieorchester Saarbrücken, an der Opéra Bastille in

Paris und bei der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom. 15 Jahre lang stand er als Musikdirektor dem Orches­tre Philharmonique de Radio France vor. Daneben ist und war er in verschiedenen Ämtern in seiner asiatischen Heimat präsent, u. a. als Künstlerischer Direktor sowohl des Seoul Philharmonic Orchestra als auch des Asia Philharmonic Orchestra, das asiatische Musiker aus den großen Orchestern der Welt für Konzertprojekte zusammenführt. Darüber hinaus ist er Ehrendirigent des Tokyo Phil­harmonic Orchestra. Myung-Whun Chung trat mit allen bedeutenden Klangkörpern auf, viele seiner bei der Deutschen Grammophon erschienenen CD-Aufnahmen sind preisge­krönt. Im Januar begeht Myung-Whun Chung seinen 70. Geburtstag – dieses Jubiläum feiert er mit der Staatskapelle auf einer gemeinsa­men Südkorea-Tournee im Frühjahr 2023.

Über seine künstlerischen Aktivitäten hi­naus widmet sich Myung-Whun Chung mit großem Engagement humanitären und öko­logischen Fragen. Er war Botschafter des Drogenkontrollprogramms der Vereinten Nationen (UNDCP) und wurde 1995 von der UNESCO als »Man of the Year« gewürdigt. 1996 erhielt er den Kumkuan, den höchsten koreanischen Kulturpreis. Er wurde zum ers­ten Kulturbotschafter seines Heimatlandes berufen; die UNICEF ernannte ihn 2008 als ersten Dirigenten zum Goodwill Ambassador.