2. Symphoniekonzert

Ton Koopman Dirigent
Robert Oberaigner Klarinette

Carl Maria von Weber

  • Ouvertüre zu »Der Freischütz« op. 77

Wolfgang Amadeus Mozart

  • Klarinettenkonzert A-Dur KV 622
  • Serenade Nr. 6 D-Dur KV 239 »Serenata notturna«

Joseph Haydn

  • Symphonie Nr. 100 G-Dur Hob. I:100 »Militärsymphonie«

Effektvoll

»Die Ueberraschung kann vielleicht in der Musik nicht weiter getrieben werden, als sie es hier ist«, befand eine zeitgenössische Rezen­sion über Joseph Haydns erfolgreichste »Lon­doner Symphonie«. Als »Militärsymphonie« angekündigt, beeindruckte sie mit effektvollem Instrumentarium und türkischer Janitscharen­musik. Auch in der 1776 entstandenen »Sere­nata notturna« überrascht Wolfgang Amadeus Mozart mit ungewöhnlicher Besetzung: Inspi­riert vom barocken Concerto grosso steht dort ein um Pauken verstärktes Streichorchester vier Solostreichern gegenüber. Sein letztes Solokonzert widmete Mozart seinem Freund Anton Stadler, der mit der neu entwickelten Bassettklarinette nicht nur in Wien für Aufse­hen sorgte.

Eine kostenlose Konzerteinführung mit Hagen Kunze findet 45 Minuten vor Beginn im Opernkeller statt.

Konzertdauer: ca. 110 Minuten, einschließlich 20 Minuten Pause

Ton Koopman

Geboren in Zwolle (Niederlande), hat Ton Koopman zuerst eine klassische Ausbildung erhalten; dann studierte er Orgel, Cembalo und Musikwissenschaft in Amsterdam und wurde in beiden Instrumenten mit dem Prix d’Excellence ausgezeichnet. Von Anfang an faszinierten ihn das Barock-Zeitalter, authentische Musikinstrumente und die historische Aufführungspraxis. Somit konzentrierte der junge Koopman sein Studium bereits sehr früh auf die Barockmusik, und im Besonderen auf JS Bach, und wurde schnell eine Leitfigur in der Bewegung der historischen Aufführungspraxis.

Bereits im Alter von 25 Jahren gründete der junge Koopman sein erstes Barock-Orchester, 1979 dann das Amsterdam Baroque Orchestra, und 1992 den Amsterdam Baroque Choir. Gemeinsam machte sich das ABO&C als eines der führenden Alte-Musik-Ensembles weltweit einen Namen. Mit einem Repertoire, das vom frühen Barock bis zur späten Klassik reicht, waren Ton Koopman und sein ABO&C u.a. zu Gast am Concertgebouw in Amsterdam, Théatre des Champs-Elysées und Salle Pleyel in Paris, Barbican and Royal Albert Hall in London, Musikverein und Konzerthaus in Wien, Philharmonie in Berlin, Lincoln Center und Carnegie Hall in New York, Suntory Hall in Tokyo sowie in Brüssels, Mailand, Madrid, Rom, Salzburg, Kopenhagen, Lissabon, München, Athen, etc. Zahlreiche CD/DVD-Aufnahmen dokumentieren Ton Koopman’s umfangreiche Tätigkeit als Solist und Dirigent. Sein wohl umfassendstes Projekt war die Gesamtaufnahme aller Kantaten von Johann Sebastian Bach, ausgezeichnet mit dem Deutschen Schallplattenpreis Echo Klassik, dem Prix Hector Berlioz und dem BBC-Award, nominiert für den Grammy Award (USA) sowie den Gramophone Award (UK). Ton Koopman setzt sich seit Jahren für die Verbreitung des Werkes Dietrich Buxtehudes ein, und schloss 2014 die Aufnahme der Buxtehude-Opera-Omnia mit insgesamt 30 CDs ab. Koopman ist außerdem Präsident der »International D. Buxtehude Society« und seit 2012 Buxtehude-Preisträger der Stadt Lübeck, sowie Bach-Preisträger der Royal Academy of Music in London seit 2014, und Ehrenprofessor an der Musikhochschule Lübeck und in Linz, sowie Honorary Artistic Advisor des Guangzhou Opera House. Im November 2017 erhielt Ton Koopman den Edison Classical Award. Seit 2019 ist er Präsident des Bach Archiv Leipzig.

In den letzten Jahren hat Koopman viele der bedeutendsten Orchester weltweit dirigiert, darunter: Berliner Philharmoniker, Concertgebouw Orchestra, New York Philharmonic, Münchner Philharmoniker, Chicago Symphony, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Wiener Symphoniker, Boston Symphony, Philadelphia und Cleveland Orchestra. Kürzlich hat Ton Koopman die Berliner Philharmoniker mit Bachs H-Moll Messe dirigiert, das Concertgebouw Orchestra mit Bachs Matthäuspassion, schließlich folgten Konzerte mit dem Orchestra Philharmonique de Radio France, Tonhalle Orchestra Zurich, NHK Orchestra Tokyo and Gulbenkian Orchestra Lisbon. In der Spielzeit 2018/19 kehrt Koopman zurück an das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, Santa Cecilia Orchestra in Rom, Stockholm Philharmonic, Orchestre National de Lyon, Staatskapelle Dresden, National Orchestra und San Francisco Symphony. Konzerte mit Los Angeles Philharmonic, Cleveland Orchestra, DSO Berlin und vielen anderen Orchestern sind geplant.

Ton Koopman blickt auf ein umfangreiches Werk von Einspielungen zurück, darunter für Erato, Teldec, Sony, Deutsche Grammophon und Philips; 2003 hat er sein eigenes Label »Antoine Marchand« gegründet, ein Sub-Label von Challenge Classics. Koopman ist Autor vieler Fachartikel und Bücher, so war er mit der Edition der gesamten Orgelkonzerte Händels für Breitkopf & Härtel betraut; kürzlich hat er Händels Messias sowie Buxtehudes Das Jüngste Gericht im Carus Verlag neu herausgebracht.

Professor an der Universität von Leiden, ist Ton Koopman auch Ehren-Mitglied an der Royal Academy of Music in London und künstlerischer Leiter des französischen Festivals Itinéraire Baroque.

Robert Oberaigner

Soloklarinettist

Der Klarinettist Robert Oberaigner wurde in Hall in Tirol, Österreich geboren und studierte am Tiroler Landeskonservatorium und an der Wiener Musikhochschule. Sein Studium schloss er bei Sabine Meyer an der Musikhochschule Lübeck ab.

Neben mehrfachen 1. Preisen bei Nachwuchswettbewerben ist er Preisträger der »Musica Juventutis« -Stiftung der Wiener Konzerthausgesellschaft und debütierte schon mit 19 Jahren solistisch im Wiener Konzerthaus. Bereits mit 17 Jahren wirkte er als Substitut bei Konzerten der Wiener Philharmoniker und dem Wiener Staatsopernorchester mit.

Solistische und kammermusikalische Auftritte führten ihn u.a. in den Wiener Musikverein, den Concertgebouw Amsterdam, das Mozarteum Salzburg und die Kölner Philharmonie mit Musikern wie Leonidas Kavakos, Nils Mönkemeyer, Christian Gerhaher, Sol Gabetta u.a. Außerdem trat er bei Festivals wie den BBC Proms, dem Lucerne Festival, den Salzburger Festspielen oder bei »Mostly Mozart« New York auf.

Robert Oberaigner widmet sich intensiv dem Spiel historischer Klarinetten-Instrumente, die er als Mitglied in Ensembles wie »Concerto Köln«, oder dem Dresdner

Festspielorchester selbst spielt und in Meisterkursen weltweit unterrichtet.

Er ist gefragter Gast bei Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Bayerischen Staatsorchester München oder beim »Super World Orchestra« in Japan und wirkt seit vielen Jahren bei Konzerten der Camerata Salzburg mit.

Von 2002 bis 2013 war er Solo Klarinettist des Gürzenich Orchesters Köln, mit dem er als Solist Werke von R.Strauss und W.A. Mozart aufführte.

Seit Februar 2014 ist er Solo-Klarinettist der Sächsischen Staatskapelle Dresden.

2016 erschien seine Debüt-CD mit Werken für Klarinette und Klavier des Komponisten Max Reger für MDG. Ebenfalls erschien 2018 eine Aufnahme der Klarinettensonaten und des Trios von Johannes Brahms mit Norbert Anger, Violoncello und seinem langjährigen Klavierpartner Michael Schöch.

Zuletzt hat Robert Oberaigner die erste Gesamteinspielung des Klarinettenwerks von M. Weinberg (NAXOS), unter der musikalischen Leitung von Mikhail Jurowski, aufgenommen.