Ton Koopman
Geboren in Zwolle (Niederlande), hat Ton Koopman zuerst eine klassische Ausbildung erhalten; dann studierte er Orgel, Cembalo und Musikwissenschaft in Amsterdam und wurde in beiden Instrumenten mit dem Prix d’Excellence ausgezeichnet. Von Anfang an faszinierten ihn das Barock-Zeitalter, authentische Musikinstrumente und die historische Aufführungspraxis. Somit konzentrierte der junge Koopman sein Studium bereits sehr früh auf die Barockmusik, und im Besonderen auf JS Bach, und wurde schnell eine Leitfigur in der Bewegung der historischen Aufführungspraxis.
Bereits im Alter von 25 Jahren gründete der junge Koopman sein erstes Barock-Orchester, 1979 dann das Amsterdam Baroque Orchestra, und 1992 den Amsterdam Baroque Choir. Gemeinsam machte sich das ABO&C als eines der führenden Alte-Musik-Ensembles weltweit einen Namen. Mit einem Repertoire, das vom frühen Barock bis zur späten Klassik reicht, waren Ton Koopman und sein ABO&C u.a. zu Gast am Concertgebouw in Amsterdam, Théatre des Champs-Elysées und Salle Pleyel in Paris, Barbican and Royal Albert Hall in London, Musikverein und Konzerthaus in Wien, Philharmonie in Berlin, Lincoln Center und Carnegie Hall in New York, Suntory Hall in Tokyo sowie in Brüssels, Mailand, Madrid, Rom, Salzburg, Kopenhagen, Lissabon, München, Athen, etc. Zahlreiche CD/DVD-Aufnahmen dokumentieren Ton Koopman’s umfangreiche Tätigkeit als Solist und Dirigent. Sein wohl umfassendstes Projekt war die Gesamtaufnahme aller Kantaten von Johann Sebastian Bach, ausgezeichnet mit dem Deutschen Schallplattenpreis Echo Klassik, dem Prix Hector Berlioz und dem BBC-Award, nominiert für den Grammy Award (USA) sowie den Gramophone Award (UK). Ton Koopman setzt sich seit Jahren für die Verbreitung des Werkes Dietrich Buxtehudes ein, und schloss 2014 die Aufnahme der Buxtehude-Opera-Omnia mit insgesamt 30 CDs ab. Koopman ist außerdem Präsident der »International D. Buxtehude Society« und seit 2012 Buxtehude-Preisträger der Stadt Lübeck, sowie Bach-Preisträger der Royal Academy of Music in London seit 2014, und Ehrenprofessor an der Musikhochschule Lübeck und in Linz, sowie Honorary Artistic Advisor des Guangzhou Opera House. Im November 2017 erhielt Ton Koopman den Edison Classical Award. Seit 2019 ist er Präsident des Bach Archiv Leipzig.
In den letzten Jahren hat Koopman viele der bedeutendsten Orchester weltweit dirigiert, darunter: Berliner Philharmoniker, Concertgebouw Orchestra, New York Philharmonic, Münchner Philharmoniker, Chicago Symphony, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Wiener Symphoniker, Boston Symphony, Philadelphia und Cleveland Orchestra. Kürzlich hat Ton Koopman die Berliner Philharmoniker mit Bachs H-Moll Messe dirigiert, das Concertgebouw Orchestra mit Bachs Matthäuspassion, schließlich folgten Konzerte mit dem Orchestra Philharmonique de Radio France, Tonhalle Orchestra Zurich, NHK Orchestra Tokyo and Gulbenkian Orchestra Lisbon. In der Spielzeit 2018/19 kehrt Koopman zurück an das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, Santa Cecilia Orchestra in Rom, Stockholm Philharmonic, Orchestre National de Lyon, Staatskapelle Dresden, National Orchestra und San Francisco Symphony. Konzerte mit Los Angeles Philharmonic, Cleveland Orchestra, DSO Berlin und vielen anderen Orchestern sind geplant.
Ton Koopman blickt auf ein umfangreiches Werk von Einspielungen zurück, darunter für Erato, Teldec, Sony, Deutsche Grammophon und Philips; 2003 hat er sein eigenes Label »Antoine Marchand« gegründet, ein Sub-Label von Challenge Classics. Koopman ist Autor vieler Fachartikel und Bücher, so war er mit der Edition der gesamten Orgelkonzerte Händels für Breitkopf & Härtel betraut; kürzlich hat er Händels Messias sowie Buxtehudes Das Jüngste Gericht im Carus Verlag neu herausgebracht.
Professor an der Universität von Leiden, ist Ton Koopman auch Ehren-Mitglied an der Royal Academy of Music in London und künstlerischer Leiter des französischen Festivals Itinéraire Baroque.