3. Symphoniekonzert

Mirga Gražinytė-Tyla Dirigentin
Rudolf Buchbinder Klavier

Mieczysław Weinberg

  • Symphonie Nr. 3 h-moll op. 45

Ludwig van Beethoven

  • Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur op. 15

Ralph Vaughan Williams

  • »Fantasia on a Theme by Thomas Tallis«

Im 1919 geborenen Mieczysław Weinberg verdichtet sich das hochkomplexe 20. Jahrhundert: Als Kind moldawischer Juden, die 1903 nach Krakau flüchteten, musste er nach dem deutschen Überfall auf Polen erneut fliehen und geriet danach sogleich in Stalins Visier. Dmitri Schostakowitsch, der gemeinsam mit Weinberg des »Formalismus« bezichtigt wurde, setzte sich für den Kollegen ein. Beide blieben lebenslang Freunde, beide schufen zahlreiche Symphonien. Ein Epigone aber ist Weinberg nicht, wie seine kammermusikalisch inspirierten Werke zeigen: Die 1949 entstandene Dritte reflektiert das Postulat des sozialistischen Realismus, verarbeitet die geforderten Volkslieder aber überraschend unkonventionell.

Konzerteinführung jeweils 45 Minuten vor Beginn im Opernkeller der Semperoper.

  • Sonntag
    19.11.2023
    11:00 Uhr
    Semperoper
  • Montag
    20.11.2023
    19:00 Uhr
    Semperoper
  • Dienstag
    21.11.2023
    19:00 Uhr
    Semperoper

Rudolf Buchbinder

Klavier

Rudolf Buchbinder zählt zu den legendären Interpreten unserer Zeit. Die Autorität einer mehr als 60 Jahre währenden Karriere verbindet sich in seinem Klavierspiel auf einzigartige Weise mit Esprit und Spontaneität. 

Als maßstabsetzend gelten insbesondere seine Interpretationen der Werke Ludwig van Beethovens. 60 Mal führte er die 32 Klaviersonaten auf der ganzen Welt bisher zyklisch auf und entwickelte die Interpretationsgeschichte dieser Werke über Jahrzehnte weiter. Als erster Pianist spielte er bei den Salzburger Festspielen sämtliche Beethoven Sonaten innerhalb eines Festspiel-Sommers.

Anlässlich des 250. Geburtstags Ludwig van Beethovens widmete der Wiener Musikverein Rudolf Buchbinder in der Saison 2019/20 einen eigenen Zyklus der fünf Beethoven Klavierkonzerte. Als Solist spielt er diese mit dem Gewandhausorchester Leipzig unter Gewandhauskapellmeister Andris Nelsons, den Wiener Philharmonikern unter Riccardo Muti sowie mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, den Münchner Philharmonikern und der Sächsischen Staatskapelle Dresden unter ihren Chefdirigenten Mariss Jansons, Valery Gergiev und Christian Thielemann.

Buchbinders Repertoire reicht von Bach bis zu zeitgenössischen Werken, welches er in über 100 Aufnahmen, viele von ihnen preisgekrönt, dokumentierte. Als maßstabsetzend gelten insbesondere seine Interpretationen der Werke Ludwig van Beethovens. Mit seinen zyklischen Aufführungen der 32 Beethoven Sonaten entwickelte er die Interpretationsgeschichte dieser Werke über Jahrzehnte weiter.

Mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und Mariss Jansons kehrte Rudolf Buchbinder außerdem im Rahmen einer Tournee in die Elbphilharmonie Hamburg, die Philharmonie de Paris, Philharmonie Luxembourg und in die Carnegie Hall New York zurück.

In Anlehnung an Beethovens berühmte Diabelli-Variationen op. 120 entstand auf Initiative von Rudolf Buchbinder ein neuer Zyklus von Diabelli-Variationen. Der Auftrag wurde von verschiedenen Konzertveranstaltern weltweit und mit Unterstützung der Ernst von Siemens Musikstiftung an elf führende Komponisten der Gegenwart vergeben. Die Weltersteinspielung der Neuen Diabelli Variationen auf dem Doppel-Album "The Diabelli Project" markiert den Beginn der exklusiven Partnerschaft zwischen Rudolf Buchbinder und der Deutschen Grammophon.

Rudolf Buchbinder ist Ehrenmitglied der Wiener Philharmoniker, der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, der Wiener Symphoniker, der Sächsischen Staatskapelle Dresden und des Israel Philharmonic Orchestra.

Seit 2007 ist Rudolf Buchbinder Künstlerischer Leiter des Grafenegg Festivals.