8. Symphoniekonzert

Manfred Honeck Dirigent
Christina Landshamer Sopran
Simona Šaturová Sopran
Tilman Lichdi Tenor
Sächsischer Staatsopernchor Dresden
André Kellinghaus Einstudierung

Ludwig van Beethoven

  • Symphonie Nr. 1 C-Dur op. 21

Felix Mendelssohn Bartholdy

  • »Lobgesang« Symphonie-Kantate für Soli, Chor, Orchester und Orgel op. 52

»Die Nacht ist vergangen!«

Mit großem Aufwand beging Sachsen im Jahr 1840 den 400. Jahrestag der Erfindung des Buchdrucks. Den Abschluss der Feiern bildete die Aufführung von Mendelssohns »Lobgesang« in der Leipziger Thomaskirche. Bei der Drucklegung widmete der Komponist die Symphonie-Kantate dem sächsischen König Friedrich August II. Der Monarch bedankte sich im Gegenzug mit der Verleihung des Ehrentitels »Königlich Sächsischer Kapellmeister«. Der Plan, den berühmten Dirigenten auch offiziell an die Residenz zu binden, zerschlug sich zwar, dennoch war Mendelssohn nun häufig in Dresden zu erleben. Auch am Palmsonntag 1843 leitete er die Königliche musikalische Kapelle, auf dem Programm stand damals sein Oratorium »Paulus«.

Konzerteinführung jeweils 45 Minuten vor Beginn im Opernkeller der Semperoper.

  • Sonntag
    24.03.2024
    19:00 Uhr
    Semperoper
  • Montag
    25.03.2024
    19:00 Uhr
    Semperoper

Manfred Honeck

Manfred Honeck ist seit der Saison 2008/2009 Music Director beim Pittsburgh Symphony Orchestra. Seine weithin gefeierten Konzerte und richtungsweisenden Interpretationen gemeinsam mit diesem Orchester erfahren international große Anerkennung. Umjubelte Gastspiele führen regelmäßig in zahlreiche Musikmetropolen sowie zu den großen Musikfestivals, darunter die BBC Proms, Musikfest Berlin, Lucerne Festival, Rheingau Musik Festival, Beethovenfest Bonn, Grafenegg Festival, die Carnegie Hall und das Lincoln Center in New York. Eine enge Beziehung pflegen Manfred Honeck und sein Orchester zum Wiener Musikverein. Nach einer einwöchigen Residenz im Jahr 2012 folgten im Frühjahr 2016 drei weitere Konzerte im Rahmen einer ausgedehnten Europa-Tournee. Im Sommer 2017 führte eine weitere Tournee zu Europas bedeutendsten Musikfestivals.

Manfred Honecks erfolgreiche Tätigkeit in Pittsburgh wird durch zahlreiche Einspielungen umfassend dokumentiert. Sämtliche der SACDs für Reference Recordings, darunter Tondichtungen und Suiten von Richard Strauss, Beethovens Symphonien Nr. 5 und 7 sowie Tschaikowskys 6. Symphonie erhielten eine Vielzahl an hervorragenden Rezensionen. Nach zwei Grammy-Nominierungen für Dvořáks Achte Symphonie und die von Manfred Honeck selbst konzipierte Symphonische Suite aus Jenůfa von Janáček sowie für Bruckners Symphonie Nr. 4 wurde die aktuelle Aufnahme, Schostakowitschs Symphonie Nr. 5, im Januar 2018 mit einem Grammy als "Best Orchestral Performance" ausgezeichnet.

Der gebürtige Österreicher absolvierte seine musikalische Ausbildung an der Hochschule für Musik in Wien. Seine Arbeit als Dirigent wurde durch Erfahrungen geprägt, die er über lange Jahre als Mitglied der Wiener Philharmoniker und des Wiener Staatsopernorchesters sammeln konnte. Seine Dirigentenlaufbahn begann Manfred Honeck als Assistent von Claudio Abbado in Wien sowie als Leiter des Jeunesses Musicales Orchesters Wien. Anschließend wurde er als Erster Kapellmeister an das Opernhaus Zürich verpflichtet und erhielt dort 1993 den Europäischen Dirigentenpreis. Zu weiteren frühen Stationen seiner Karriere zählen Leipzig, wo er von 1996 bis 1999 einer der drei Hauptdirigenten des MDR Sinfonieorchesters Leipzig war und Oslo, wo er nicht nur 1997 für ein Jahr kurzfristig die musikalische Leitung der Norwegischen Nationaloper übernahm, sondern auch für mehrere Jahre als Erster Gastdirigent des Oslo Philharmonic Orchestra verpflichtet wurde. Von 2000 bis 2006 war er

Chefdirigent des Swedish Radio Symphony Orchestra Stockholm, von 2008 bis 2011 sowie erneut von 2013 bis 2016 war er Erster Gastdirigent der Tschechischen Philharmonie in Prag.

Von 2007 bis 2011 wirkte Manfred Honeck als Generalmusikdirektor der Staatsoper Stuttgart. Dort dirigierte er unter anderem Premieren von Berlioz' Les Troyens, Mozarts Idomeneo, Verdis Aida, Poulencs Dialogues des Carmélites, den Rosenkavalier von R. Strauss, die Fledermaus von Johann Strauß, Wagners Lohengrin und Parsifal sowie zahlreiche Symphoniekonzerte mit dem Staatsorchester Stuttgart. Gastspiele im Bereich der Oper führten ihn an die Semperoper Dresden, an die Komische Oper Berlin, an die Königliche Oper in Kopenhagen, zum White Nights Festival nach St. Petersburg und zu den Salzburger Festspielen. Er ist darüber hinaus seit über zwanzig Jahren Künstlerischer Leiter der Internationalen Wolfegger Konzerte.

Als Gastdirigent stand Manfred Honeck am Pult aller führenden internationalen Klangkörper, darunter das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, die Berliner Philharmoniker, das Gewandhausorchester Leipzig, die Sächsische Staatskapelle Dresden, Royal Concertgebouw Orchestra, London Symphony Orchestra, Orchestre de Paris, Accademia di Santa Cecilia Rom sowie die Wiener Philharmoniker; in den USA leitete er das Los Angeles Philharmonic, New York Philharmonic, The Cleveland Orchestra, Chicago Symphony Orchestra, Boston Symphony Orchestra, Philadelphia Orchestra und San Francisco Symphony. Er ist darüber hinaus gern gesehener Gast beim Verbier Festival. In der Saison 2017/2018 dirigiert er das Neujahrskonzert beim Shanghai Symphony Orchestra, kehrt zum Orchestre de Paris, Chicago Symphony Orchestra, Danish National Symphony, Israel Philharmonic und den Wiener Symphonikern zurück und setzt seine regelmäßige Zusammenarbeit mit New York Philharmonic, den Bamberger Symphonikern und der Accademia di Santa Cecilia fort.

Manfred Honeck wurde von mehreren US-amerikanischen Universitäten zum Ehrendoktor ernannt. Im Auftrag des österreichischen Bundespräsidenten wurde er 2016 mit dem Berufstitel Professor gewürdigt. Die Fachjury der International Classical Music Awards zeichnete ihn 2018 als "Artist of the Year" aus. 

Simona Šaturová

Die in Bratislava (Slowakei) geborene Sopranistin erhielt bereits im Alter von fünf Jahren Violinunterricht. Nach dem Abitur studierte sie dann am Konservatorium von Bratislava Gesang und besuchte verschiedene Meisterklassen, u. a. bei der rumänischen Sopranistin Ileana Cotrubas. Heute ist sie sowohl auf der Opernbühne als auch im Konzertfach international gefragt und arbeitet mit vielen renommierten Dirigenten und Orchestern zusammen.

Seit ihrem kurzfristigen Einspringen als Ilia (Idomeneo) am Théatre de la Monnaie in Brüssel 2010 kehrte sie regelmäßig an das Haus zurück, als Violetta Valéry (La traviata), Sandrina (La finta giardiniera), Servilia (Titus), Gilda (Rigoletto), Ismene (Mitridate), Lucia Cinna (Lucia Silla) und in der vergangenen Saison sowohl als Donna Anna (Don Giovanni) als auch als Contessa (Figaros Hochzeit). Auch dem Aalto-Theater in Essen wie auch der Semperoper in Dresden ist sie seit ihrem großen Erfolg als Konstanze (Die Entführung aus dem Serail)

sehr verbunden. Neben zahlreichen Auftritten am Nationaltheater Prag konnte man die Sopranistin u.a. auf den Bühnen des Teatro Colón Buenos Aires, des Théâtre du Châtelet Paris, der Opéra de Monte Carlo, der Oper Frankfurt, des Theater an der Wien und im Megaron in Athen erleben. Zu ihrem Repertoire gehören u. a. die Partien der Lucia (Lucia di Lammermoor), Adina (L’elisir d’amore), Elettra (Idomeneo), Giulietta (I Capuleti e i Montecchi), Donna Anna (Don Giovanni) oder Adele (Die Fledermaus).

Als Konzert- und Oratoriensängerin konnte sich Simona Šaturová ebenfalls international profilieren. So ist sie regelmäßig bei Orchestern wie den Bamberger Symphonikern, dem Boston Symphony Orchestra, dem Rundfunkorchester Berlin, dem Danish National Symphony Orchestra, dem NHK Symphony Orchestra, dem Mozarteumorchester Salzburg oder dem Pittsburgh Symphony Orchestra zu Gast.

Tilman Lichdi

Tilman Lichdi hat sich als bedeutender Konzert- und Liedinterpret etabliert, insbesondere als Evangelist in Bachs Oratorien und Passionen. Neben der Zusammenarbeit mit vielen namhaften Dirigenten arbeitet er besonders regelmäßig mit Ton Koopman und Herbert Blomstedt zusammen. Von den vielen Einspielungen mit Tilman Lichdi sind besonders hervorzuheben die beiden Einspielungen der Schubertliedzyklen: „Die schöne Müllerin“ und „die Winterreise“, beides in einer neuen Version mit Gitarre. Neben seinen internationalen Auftritten ist er im Moment als Professur Vertretung für Hauptfach Gesang an der Akademie für

Tonkunst in Darmstadt tätig.

Tilman Lichdi war von 2005 – 2013 als lyrischer Tenor am Staatstheater Nürnberg engagiert und hat dort alle wichtigen Partien seines Fachs gesungen. Er lebt bei Heilbronn und erhielt im Alter von 18 Jahren seinen ersten Gesangsunterricht bei Alois Treml (Staatstheater Stuttgart), studierte jedoch zunächst 4 Jahre Trompete bei Prof. Günther Beetz in Mannheim und wechselte 1999 zum Gesangstudium nach Würzburg zu Frau Prof. Charlotte Lehmann, das er mit Auszeichnung abschloss.

Sächsischer Staatsopernchor Dresden

Der Dresdner Opernchor wurde am 8. Oktober 1817 per königlichem Dekret durch Friedrich August I. gegründet. Die Erlassung dieses Dekrets war vor allem ein Verdienst Carl Maria von Webers, der als neu engagierter Hofkapell­meister 1817 den Auftrag erhalten hatte, neben der tradi­tionsreichen italienischen Oper auch eine deutsche Operngesellschaft in Dresden ins Leben zu rufen. Weber forderte die Einrichtung eines »ste­henden Theaterchors«, der den gestiegenen Anforderungen des dafür neu zu schaffenden Opernrepertoires gewachsen sein würde. In der Folge entwickelte sich der Sächsische Staatsopernchor dank hervorragender Persönlichkeiten, die ihn künstlerisch umsichtig und traditionsbewusst leiteten, zu einem erstklassigen und gefragten Klangkörper.

Über die Jahrhunderte hinweg entwickelten und pflegten u. a. Joseph Metzner, Wilhelm Fischer, Karl Maria Pembaur, Ernst Hintze, Gerhart Wüstner, Hans Peter Müller-Sybel, Hans-Dieter Pflüger und Matthias Brauer bis heute ein spezielles, dem Staatsopernchor zugehörendes Klangideal, das besonders auch durch die rege Konzerttätigkeit des Cho­res beeinflusst wurde. Homogenität des Klangs, klangliche Noblesse, kultivierter Pianogesang bei gleichzeitiger Klangdichte und -fülle sind wesentliche Attribute, die für den Sächsischen Staatsopernchor stehen.

Heute gilt der Staatsopernchor als einer der besten Opernchöre Euro­pas. Seine Auftritte in Opernvorstellungen, seine Mitwirkung in Konzer­ten, bei Rundfunk-, Fernseh- und CD-Produktionen, die kontinuierliche Präsenz bei Festspielen und auf Tourneen brachten ihm weltweit Beach­tung sowie höchste Wertschätzung ein.

Besonders prägend für den Staatsopernchor war die Arbeit mit dem Dirigenten Giuseppe Sinopoli, der das künstlerische Potential als bei wei­tem noch nicht ausgeschöpft betrachtete. In zahlreichen CD-Produktio­nen wuchs das Chorensemble immer wieder über sich hinaus. In den Jahren nach Sinopolis plötzlichem Tod gelang durch kontinuierliche Arbeit eine Konsolidierung der künstlerischen Qualität.

Wie in allen künstlerischen Sparten der Sächsischen Staatsoper Dres­den spielt auch im Staatsopernchor die enge Verknüpfung von Tradition, gegenwärtiger künstlerischer Verantwortung und Ausrichtung auf die Herausforderungen der Zukunft eine entscheidende Rolle.