Christian Thielemann dirigiert Zemlinskys Lyrische Symphonie

Adrian Eröd übernimmt für Christian Gerhaher im 10. Symphoniekonzert
18.05.2022

Im vergangenen Oktober hätte Alexander von Zemlinskys seinen 150. Geburtstag gefeiert. Aus diesem Anlass setzt Chefdirigent Christian Thielemann im 10. Symphoniekonzert der Sächsischen Staatskapelle am kommenden Wochenende die Lyrische Symphonie für Sopran, Bariton und Orchester des Wiener Komponisten aufs Programm. Neben der Sopranistin Julia Kleiter übernimmt Bariton Adrian Eröd die zweite Solopartie für den erkrankten Christian Gerhaher. Im ersten Konzertteil erklingt Felix Mendelssohn Bartholdys »Schottische Symphonie«. Die Konzerte in der Semperoper werden mitgeschnitten und am 27. Mai 2022 ab 20.05 Uhr von MDR Kultur & Klassik übertragen. Im Anschluss an die Dresdner Konzerte präsentieren Christian Thielemann und die Staatskapelle das Programm auch auf Gastspielreise in Budapest und Wien.

»Ich habe im Sommer etwas geschrieben in der Art des Lied v. d. Erde« – so kündigte Alexander Zemlinsky seinem Verleger 1922 die Komposition der Lyrischen Symphonie an. Und auch wenn die literarische Vorlage des bengalischen Dichters und Nobelpreisträgers Rabindranath Tagore exotisch wirkt, so bleibt Zemlinsky in diesem Werk mit seinem sehnsuchtsvollen Duktus und leitmotivischer Technik doch der musikalischen Spätromantik verpflichtet. Sieben unabhängig voneinander entstandene und von Zemlinsky für Sopran und Bariton vertonte Gedichte fügt er, durch Zwischenspiele miteinander verbunden, zu einer sinnvollen Handlung zusammen; bildgewaltig beschreiben sie Anfang und Ende einer leidenschaftlichen Liebe.

Mit der Lyrischen Symphonie gibt die aus Limburg stammende Sopranistin Julia Kleiter ihr Konzertdebüt bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Julia Kleiter begann ihre Karriere 2004 als Pamina in »Die Zauberflöte« an der Pariser Opéra Bastille. Weitere Engagements führten sie seitdem u. a. an das Teatro alla Scala in Mailand, die Metropolitan Opera in New York, das Royal Opera House Covent Garden in London, die Opernhäuser in Berlin, Hamburg, Chicago, Madrid und Venedig sowie zu den Salzburger Festspielen. Adrian Eröd ist insbesondere mit seiner Interpretation des Sixtus Beckmesser in der Neuinszenierung der »Meistersinger von Nürnberg« im Rahmen der Osterfestspiele Salzburg in Erinnerung. Der österreichische Bariton ist regelmäßig an der Wiener Staatsoper, aber auch an den großen Häusern in Berlin, Mailand, Venedig, Paris, Hamburg, Frankfurt und Tokio zu erleben. Sein Konzertdebüt in Dresden gab Adrian Eröd zum Dresdner Gedenktag 2017 mit Gabriel Faurés Requiem unter der Leitung von Myung-Whun Chung.

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