Mit einem reinen Schumann-Programm kehrt der italienische Dirigent Daniele Gatti im 7. Symphoniekonzert der Sächsischen Staatskapelle nach Dresden zurück. Als Rundfunkproduktion für MDR Kultur werden in dieser Woche zwei Werke des zeitweiligen Dresdner Komponisten aus dem ursprünglich angekündigten Konzertprogramm in der Semperoper ohne Live-Publikum aufgezeichnet: das erst 1937 uraufgeführte Violinkonzert mit dem Geiger Frank Peter Zimmermann, Capell-Virtuos der Saison 2018/2019, und die »Rheinische« Symphonie. Der Konzertmitschnitt wird am Freitag, den 12. März 2021, ab 20.05 Uhr bei MDR Kultur und MDR Klassik gesendet.
Das Violinkonzert d-Moll von 1853 ist Robert Schumanns letzte Komposition für Orchester. Erst 84 Jahre nach seiner Entstehung erschien es 1937 in einer fehlerhaften Druckausgabe, erstmals öffentlich erklang es – begleitet von nationalsozialistischer Propaganda – im November 1937 in Berlin mit Georg Kulenkampff und den Berliner Philharmonikern unter Karl Böhm. Dabei sah seine Entstehungsgeschichte ein anderes Szenario vor: Dem genialen Geiger Joseph Joachim zugeeignet, stelle Schumann sein Violinkonzert innerhalb von nur wenigen Tagen fertig. Ende Januar 1854 fanden erste Orchesterproben in Anwesenheit des Komponisten in Hannover statt – die darauf geplante Premiere kam allerdings aufgrund der zunehmenden psychischen Leiden Schumanns und der anschließenden Einweisung in die Nervenheilanstalt Endenich nicht mehr zustande.
» zur Detailseite