Würdigung
Die Stiftung Semperoper ehrt die Sächsische Staatskapelle Dresden mit dem »Rudi-Häussler-Preis«
Zum 16. Mal vergibt die Stiftung Semperoper – Förderstiftung den nach ihrem Stifter und Gründer benannten „Rudi-Häussler-Preis“ an außergewöhnliche Talente, die der Semperoper Dresden angehören oder dem Haus in besonderem Maße verbunden sind. „Dass wir dieses Jahr die Sächsische Staatskapelle Dresden mit dem ‚Rudi-Häussler-Preis' ehren, ist eine Herzensangelegenheit. Denn herausragende künstlerische Qualität und Vielfalt in der traditionsreichen Sächsischen Staatsoper zu fördern, ist ein wichtiges Ziel der Stiftung, das im 40. Jahr der Wiedereröffnung der Semperoper besondere Bedeutung gewinnt“, erklärt Prof. Dr. Rüdiger Grube, Stiftungsratsvorsitzender der Stiftung Semperoper – Förderstiftung. „So freuen wir uns, mit der Sächsischen Staatskapelle, deren musikalische Exzellenz weit über ihre Orchesterheimat, die Semperoper, hinausstrahlt und deren Renommee internationale Anerkennung genießt, einen außerordentlichen Klangkörper mit dem Preis auszuzeichnen."
Die Sächsische Staatskapelle Dresden ist eines der ältesten und traditionsreichsten Orchester der Welt. 1548 von Kurfürst Moritz von Sachsen gegründet, ist ihre Historie untrennbar mit der Stadt Dresden, dem kurfürstlichen Hof und dem Hoftheater verbunden. Bis heute ist der Klangkörper in der Semperoper zu Hause und pro Saison in etwa 250 Opern- und Ballettaufführungen zu hören. Hinzu kommen etwa 50 sinfonische Konzerte, Matineen und Kammermusikabende. Seit der Spielzeit 2024/25 leitet Daniele Gatti als Chefdirigent die Sächsische Staatskapelle Dresden. Für ihren unverwechselbaren „Dresdner Klang“ berühmt, gastiert die Sächsische Staatskapelle Dresden als eines der international begehrtesten Sinfonieorchester mehrfach pro Saison in den großen Musikzentren der Welt. Zehn Jahre lang, von 2013 bis 2022, war die Staatskapelle das Residenzorchester der Osterfestspiele Salzburg. Als Würdigung für die höchst erfolgreiche Dekade an der Salzach wurde sie mit dem „Herbert-von-Karajan-Preis“ ausgezeichnet. 2007 erhielt die Staatskapelle als bislang einziges Orchester den „Preis der Europäischen Kulturstiftung für die Bewahrung des musikalischen Weltkulturerbes“.
In der Saison 2023/2024 feierte die Sächsische Staatskapelle Dresden ihr 475-jähriges Jubiläum. Seit ihrer Gründung haben bedeutende Kapellmeister und renommierte musikalische Partner die Geschichte der einstigen Hofkapelle geprägt u. a. Heinrich Schütz, Johann Adolf Hasse, Carl Maria von Weber und Richard Wagner, der das Orchester als seine „Wunderharfe“ bezeichnete. Richard Strauss war den Musikern mehr als 60 Jahre lang freundschaftlich verbunden. Neun seiner Opern wurden in Dresden uraufgeführt; seine „Alpensinfonie“ widmete er der Staatskapelle. Damals wie heute hebt die Staatskapelle regelmäßig neue Werke aus der Taufe, dazu zählen Ur- und Erstaufführungen unter anderem von Hans Werner Henze, Sofia Gubaidulina, Wolfgang Rihm, György Kurtág, Olga Neuwirth und Georg Friedrich Haas. Mit der Giuseppe-Sinopoli-Akademie, dem Nachfolger der 1923 begründeten „Orchesterschule“, engagiert sich die Staatskapelle für den musikalischen Nachwuchs. Das Orchester ist in der Region aktiv: Es kooperiert mit dem sozialen Musikprojekt „Musaik“ im Dresdner Stadtteil Prohlis und rief 2010 die Internationalen Schostakowitsch Tage Gohrisch mit ins Leben, die sich – als erstes Festival weltweit – jährlich dem Schaffen Dmitri Schostakowitschs widmen. Mit „Ohne Frack auf Tour“ erreicht die Staatskapelle regelmäßig auch jüngeres Publikum in der Dresdner Neustadt.
Seit über 100 Jahren ist der Klang der Staatskapelle auf zahlreichen Aufnahmen dokumentiert. Die eindrucksvolle Diskografie, die gleich mehrere Referenzaufnahmen vorweist, wurde in den letzten Jahren durch weitere Rundfunkmitschnitte für MDR Kultur und Deutschlandfunk Kultur sowie durch die bei Profil Hänssler erscheinende „Edition Staatskapelle Dresden“ ergänzt. Ein gemeinsames großes Herzensprojekt der Staatskapelle und ihres Chefdirigenten Daniele Gatti ist die erstmalige Aufführung sowie Gesamtaufnahme des kompletten sinfonischen Schaffens sowie der wichtigsten Liederzyklen von Gustav Mahler über drei Spielzeiten.
Der seit 1993 verliehene Preis, der von Senator h.c. Rudi Häussler, dem Stifter und Gründer der Stiftung Semperoper, persönlich gespendet wird, ist mit 10.000 Euro dotiert.