Rudolph Kreutzer, dem Ludwig van Beethoven seine Sonate op. 47 widmete, war der Violinvirtuose seiner Zeit. Ursprünglich schuf Beethoven sein Werk aber für einen anderen: für George Bridgetower, dessen vermutlich aus Barbaidos stammender Vater am Hof des Fürsten Esterházy diente und der in Konzerten als »Sohn eines afrikanischen Fürsten« vermarktet wurde. Beethoven schätzte den Geiger und empfahl ihn als »sehr geschickten Virtuosen«. Zusammen bestritten sie am 24. Mai 1803 die Uraufführung der Sonate, die Beethoven so knapp vorher fertigstellte, dass Bridgetower vom Blatt spielen musste. Als bald darauf ein privates Zerwürfnis die beiden Musiker entzweite, widmete Beethoven sein op. 47 kurzerhand Rudolph Kreutzer. Der Beiname »Kreutzer-Sonate«, unter dem das Werk bekannt wurde, führt jedoch in die Irre, denn Kreutzer sollte die Sonate nie selbst aufführen. Er hielt sie für unspielbar.