8. Kammerabend

Thomas Meining Violine
Tibor Gyenge Violine
Holger Grohs Viola
Sebastian Fritsch Violoncello
Friedwart Christian Dittmann Violoncello
Bernhard Kury Flöte
Volker Hanemann Oboe
Christian Dollfuß Klarinette
Thomas Eberhardt Fagott
Zoltán Mácsai Horn
Julius Rönnebeck Horn
Balázs Demény Klavier

György Ligeti

  • Sonate für Violoncello solo
  • Zehn Stücke für Bläserquintett
  • Trio für Violine, Horn und Klavier

Béla Bartók

  • Klavierquintett C-Dur

zum 100. Geburtstags von György Ligeti

Der in 1923 in Siebenbürgen geborene György Ligeti ist ohne Zweifel einer der bedeutendsten Komponisten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhaunderts. Eine erstaunliche Karriere, denn während der Verfolgung im Zweiten Weltkrieg und der anschließenden kommunistischen Diktatur, aus der Ligeti 1956 nach Österreich floh, war der junge Komponist von den neusten musikalischen Entwicklungen weitgehend abgeschnitten. Mit drei Schlüsselwerken zeichnet der Kammerabend Ligetis kompositorischen Weg nach: von den Anfängen in Ungarn, die noch ganz unter dem Eindruck seines älteren Landsmanns Belá Bartók stehen, an die Spitze der internationalen Avantgarde der 1960er-Jahre bis hin zum Spätwerk, in dem sich die Musksprache der ungarischen Zeit und die Klangexperimente der 1960er und 1970er mit Einflüssen aus afrikanischer Polyrhythmik zu einer »neuen Tonalität« verbinden.

Konzertdauer: ca. 110 Minuten, einschließlich 20 Minuten Pause

Thomas Meining

Stellv. 1. Konzertmeister

Der Geiger und Kammervirtuose Thomas Meining absolvierte die Spezialschule für Musik und studierte anschließend an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber bei Annemarie Dietze. Etliche Meisterkurse bei international renommierten Geigern wie Wolfgang Marschner und Väclav Snitil bereicherten seine Studienzeit.

Er erhielt Preise bei nationalen und internationalen Jugendwettbewerben. Im Jahr 1985 wurde Thomas Meining mit nur 22 Jahren an die Sächsische Staatskapelle Dresden engagiert. Bereits zwei Jahre später wurde er stellvertretender 1. Konzertmeister des Orchesters.

Als Konzertmeister des Musica Viva Ensembles Dresden, dem er seit zwanzig Jahren angehört, und als Primarius des Dresdner Streichquartetts widmet sich Thomas Meining der zeitgenössischen Musik und Kammermusik in besonderer Weise. Diese Aktivitäten betreibt er gleichberechtigt neben seinen Aufgaben als Orchestermusiker in der Sächsischen Staatskapelle Dresden. 2009 fand die Dresdner Erstaufführung des Violinkonzerts von Ferruccio Busoni mit ihm als Solisten statt. 1999 erhielt er den Fritz-Busch-Preis der Dresdner Semperoper.

Als Solist trat Thomas Meining mit der Sächsischen Staatskapelle auf, außerdem mehrfach mit dem Orchester der Hamburgischen Staatsoper, der Elblandphilharmonie, dem Dresdner Kammerorchester oder dem Zyprischen Staatsorchester Nicosia. Konzertreisen als Solist und Kammermusiker führten ihn in verschiedene Städte Deutschlands und zu bedeutenden Musikfestivals in Salzburg, Schleswig Holstein, im Rheingau, in Lugano oder Warschau. Außerdem gastierte er erfolgreich in Frankreich, in den Niederlanden, in Belgien, Tschechien, Russland, China sowie auf Zypern, in Japan und in den USA.

Als 1. Konzertmeister wurde Thomas Meining wiederholt vom Malaysian Philharmonic Orchestra eingeladen. Außerdem gab er Meisterkurse an der Universität Fine Arts and Music in Tokyo.

Tibor Gyenge

Stellv. 1. Konzertmeister

Tibor Gyenge wurde 1989 in Sibiu (Hermannstadt) Rumänien in eine ungarisch-rumänische Musikerfamilie geboren und erhielt den ersten Violinunterricht von seinem Vater.

Anschließend besuchte Tibor Gyenge die Béla Bartók Musikschule und das Musikgymnasium in Szombathely, bevor er an die Kunstuniversität Graz wechselte, um bei Prof. Silvia Marcovici (Violine) und Prof. Christian Euler (Kammermusik) zu studieren.  2014 bis 2016 absolvierte Tibor Gyenge bei Prof. Daniel Gaede an der Hochschule für Musik Nürnberg sein Masterstudium.

Zahlreiche Meisterkurse bei Musikern wie Zakhar Bron, Leonidas Kavakos, Daniel Stabrawa, Itzhak Rashkovsky, Krzysztof Wegrzyn und Ulf Hoelscher bereicherten seine Studienzeit. Weitere wichtige Impulse erhielt Tibor Gyenge in der Tradition der ungarischen Violinschule von György Pauk, Vilmos Szabadi, András Ágoston und Kristóf Baráti.

Als leidenschaftlicher Kammermusiker ist Tibor Gyenge Mitbegründer und alternierender erster Geiger des Fritz-Busch-Quartetts, welches aus Mitgliedern der Sächsischen Staatskapelle Dresden besteht. Zudem konzertiert er in unterschiedlichen kammermusikalischen Besetzungen mit Künstlern wie Denis Matsuev, István Várdai, Robert Oberaigner, Michael Schöch, Mitgliedern des Ebène und Lindsay Quartetts sowie Soloinstrumentalisten der Wiener und Berliner Philharmoniker.

 

Als Solist trat Tibor Gyenge bereits mit der Staatskapelle Dresden, dem Ungarischen Kammerorchester, der Camerata Pro Musica, dem Savaria Symphony Orchestra und der Staatlichen Philharmonie Satu-Mare „Dinu Lipatti“ auf.

Neben seiner Orchester- und Konzerttätigkeit widmet sich Tibor Gyenge mit großer Begeisterung und Leidenschaft dem Unterrichten jungen Geiger*innen. Er war an der Hochschule für Musik Nürnberg zuerst als Assistent von Prof. Daniel Gaede, später als Lehrbeauftragter tätig. Zur Zeit unterrichtet er als Mentor an der Giuseppe-Sinopoli-Orchesterakademie der Staatskapelle Dresden und gibt Meisterkurse im In- und Ausland.

Nach einem Jahresvertrag beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks wurde er als 1. koordinierender Konzertmeister der Staatsphilharmonie in Nürnberg engagiert.

Seit 2016 ist er stellvertretender 1. Konzertmeister der Sächsischen Staatskapelle Dresden.

Tibor Gyenge spielt auf einer Violine von Robert König & Michael Betcher.

Holger Grohs

Holger Grohs wurde 1972 in Erlangen geboren und erhielt seinen ersten Violinunterricht im Alter von sechs Jahren. Erste Erfahrungen im Orchesterspiel erwarb er als Konzertmeister des Bayerischen Landesjugendorchesters. Sein Musikstudium absolvierte er an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main bei Walter Forchert und an der Hochschule für Musik Würzburg bei Herwig Zack. Prägenden Einfluss auf seine künstlerische Entwicklung hatte Franco Gulli, bei dem Holger Grohs zwei Jahre an der Indiana University Bloomington in den USA studierte. Weitere Anregungen erhielt er bei zahlreichen Meisterkursen und Festivals wie z.B. als Stipendiat der Carl Flesch Akademie in Baden-Baden bei Saschko Gawriloff, bei der Accademia Musicale Chigiana in Siena und dem Pacific Music Festival in Sapporo.

Seit 2001 ist Holger Grohs Mitglied der Sächsischen Staatskapelle Dresden, 2013 wurde er stellvertretender Konzertmeister der Zweiten Violinen, im Dezember 2015 wurde er zum Konzertmeister der Zweiten Violinen ernannt. er widmet sich neben seiner Tätigkeit im Orchester auch intensiv der Kammermusik – und wechselt dabei häufig von der Geige zur Bratsche. So konzertierte er November 2015 im Rahmen einer China-Tournee der Sächsischen Staatskapelle als Bratschist mit dem Dresdner Streichquartett und ist auch regelmäßig als Geiger und Bratscher in diversen Formationen in Kammerabenden der Sächsischen Staatskapelle auf der Bühne der Semperoper zu erleben.

Sebastian Fritsch

Konzertmeister

Sebastian Fritsch, geboren 1996 in Stuttgart, ist Preisträger zahlreicher nationaler und internationaler Wettbewerbe. So gewann er aktuell den 2. Preis des George Enescu International Competition, 2019 den renommierten Deutschen Musikwettbewerb sowie den Publikumspreis, den 1. Preis des Felix Mendelssohn-Bartholdy-Hochschulwettbewerbs und 2018 den 1. Preis des TONALi Cellowettbewerbs. Hier wurde er ebenfalls mit dem Publikumspreis, dem Mariinsky-Sonderpreis und dem Saltarello-Sonderpreis ausgezeichnet.
Er begann 2014 sein Studium bei Jean-Guihen Queyras an der Hochschule für Musik Freiburg und setzte es 2018 in Weimar in der Violoncelloklasse von Wolfgang Emanuel Schmidt an der Hochschule für Musik Franz Liszt fort. Seit Herbst 2020 studiert Sebastian Fritsch als junger Solist an der Kronberg Academy bei Wolfgang Emanuel Schmidt weiter. Das Studium wird ermöglicht durch das Arpeggione-Patronat.
 

Wichtige musikalische Impulse erhielt der Cellist unter anderem von Wen-Sinn Yang, Jens Peter Maintz, David Geringas, Ivan Monighetti und Frans Helmerson. Darüber hinaus arbeitet er mit seiner langjährigen Lehrerin Lisa Neßling und ist Stipendiat der Internationalen Musikakademie Liechtenstein.
Als Solist trat er bereits mit Orchestern wie dem Mariinsky Theaterorchester St. Petersburg, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, dem Konzerthausorchester Berlin und den Nürnberger Symphonikern unter anderem in der Elbphilharmonie Hamburg, der Liederhalle Stuttgart und dem Konzerthaus Berlin auf.
Er gastierte bei Festivals wie der Cello Biennale Amsterdam, den Salzburger Festspielen und beim Schleswig-Holstein Musik Festival.
Sebastian Fritsch spielt ein Cello von Thorsten Theis aus dem Jahr 2016, welches ihm von der Karl Schlecht Stiftung zur Verfügung gestellt wird.

Friedwart Christian Dittmann

Solocellist

Geboren in Zwickau, erhielt Friedwart Christian Dittmann im Alter von neun Jahren an der Musikschule Dresden seinen ersten Violoncellounterricht. Er studierte an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar und nahm an internationalen Wettbewerben und Seminaren teil.

Das erste Engagement als Solocellist erhielt er 1984 am Theater Bautzen. Seit 1985 ist er Mitglied der Sächsischen Staatskapelle Dresden, seit 1989 auf der Position des Solocellisten. Außerdem ist er Mitglied des Kammerorchesters Virtuosi Saxoniae.

Im Jahr 2001 wurde ihm der Fritz-Busch-Preis der Stiftung zur Förderung der Semperoper verliehen. Neben dem Dienst in der Staatskapelle Dresden unterrichtet er auch in den Fächern Violoncello und Kammermusik an der Dresdner Musikhochschule Carl Maria von Weber. Des Weiteren ist er Mitglied des Bayreuther Festspielorchesters.

Bernhard Kury

Stellv. Soloflötist

Bernhard Kury wurde 1966 in Trieben, Österreich, geboren. Er studierte bei Gottfried Hechtl an der Musikhochschule Graz sowie Physik an der TU, absolvierte 1992 ein weiteres Studienjahr bei Wolfgang Schulz in Wien und begann 1997 ein Zusatzstudium (Konzertexamen) an der UdK Berlin bei Roswitha Staege, das er mit Auszeichnung abschloss.

Er war Mitglied des Gustav Mahler Jugendorchesters und ist nun nach Engagements beim RSB Berlin (1993/94) und der Dresdner Philharmonie (1995-1998) stellvertretender Soloflötist der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Seit 2001 hat er einen Lehrauftrag an der Musikhochschule Dresden und war zusätzlich ab 2005 mehrere Jahre Mitglied des Bayreuther Festspielorchesters.

Christian Dollfuß

Solo-Bassklarinettist

Christian Dollfuß, 1969 in Bochum geboren, begann seine musikalische Ausbildung an der Musikschule Dortmund. Sein Studium absolvierte er an der Folkwang Hochschule Essen bei Hans Gutmann. Daneben studierte er von 1997 bis 2000 Kammermusik mit dem Trio Contrasts bei Vladimir Mendelsohn.

Bevor Christian Dollfuß zur Staatskapelle Dresden kam, war er von 1993 bis 1998 Soloklarinettist im Folkwang Kammerorchester, von 1996 bis 1998 außerdem bei den Duisburger Philharmonikern sowie im Gürzenich-Orchester Köln engagiert.

 

Seit 1998 ist er Solo-Bassklarinettist der Staatskapelle Dresden. Neben seiner Tätigkeit im Orchester spielt Christian Dollfuß in vielen deutschen Spitzenorchestern und ist ein gefragter Kammermusikpartner in unterschiedlichsten Ensembles.

Die Ausbildung junger Musiker ist ihm ein besonderes Anliegen. Seit 2000 ist Christian Dollfuß deswegen Dozent für Klarinette und Bassklarinette an den Hochschulen für Musik »Carl Maria von Weber Dresden« und »Franz-Liszt Weimar«.

Thomas Eberhardt

Solofagottist

Thomas Eberhardt wurde im Jahr 1975 in Dresden geboren und entstammt einer musikalischen Ärztefamilie. Durch sein Elternhaus genoss er eine frühe Förderung seiner künstlerischen Entwicklung. Seine Ausbildung begann zunächst auf der Violine, später auch auf dem Fagott und Klavier. Für ihn stand schon in jungen Jahren fest, den Musikerberuf ausüben zu wollen. So führte sein Studienweg über die Dresdner Spezialschule für Musik sowie die Musikhochschulen in Dresden (Prof. Bernhard Rose) und München (Prof. Eberhard Marschall).

Sein erstes Orchesterengagement erhielt er im Jahr 2000 an der Bayerischen Staatsoper, seit 2004 ist er Solofagottist der Sächsischen Staatskapelle Dresden.

Thomas Eberhardt ist verschiedensten Kammerensembles zum Teil langjährig verbunden. Zahlreiche Tourneen mit diesen führten ihn in etliche Länder Europas, aber auch in die USA sowie nach Brasilien, Argentinien, China, Japan, Südkorea und Taiwan.

Zoltán Mácsai

Solohornist

Der Hornist Zoltan Macsai wurde 1985 in Berettyoujfalu/Ungarn  geboren. Er studierte zunächst in Budapest bei Palma Szilagyi und später in Berlin bei Marie-Luise Neunecker. Er ist Preisträger mehrerer internationaler Wettbewerbe (Prager Frühling, Aeulos Wettbewerb in Düsseldorf, Instrumentalwettbewerb Markneukirchen) und als Solist regelmässiger Gast bei internationalen Festivals, wie den Salzburger Festspielen, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern und bei der Salzburger Mozartwoche. Als Solist musizierte er bereits mit der Staatskapelle Dresden, NDR Radiophilharmonie

Hannover, Düsseldorfer Symphoniker und Mozarteumorchester Salzburg unter der Leitung u.a von Ivor Bolton, und Michael Gielen. Er gastiert als Solohornist bei zahlreichen Orchestern, wie dem Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Gewandhausorchester zu Leipzig, Münchner Philharmoniker oder Deutsches Sinfonieorchester Berlin. Von 2008 bis 2016 war er Solohornist beim Mozarteumorchester Salzburg, seit 2016 hat er die gleiche Position bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden inne.

Julius Rönnebeck

2. Hornist

Julius Rönnebeck wurde 1971 in Stuttgart geboren. Er begann noch vor der Einschulung Blockflöte zu spielen und entdeckte bei einem Kinderkonzert des Radiosinfonieorchesters Stuttgart den Klang des Horns für sich. Mit diesem Instrument spielte er in zahlreichen Jugendorchestern (Jugendorchester der Europäischen Union, Gustav Mahler Jugendorchester, Landes- und

Bundesjugendorchester). Mit 23 Jahren kam er als 2. Hornist in die Sächsische Staatskapelle Dresden. 

Neben seiner Orchestertätigkeit ist Julius Rönnebeck Mitglied des Kapellquintetts Dresden sowie Mitinitaiator und Moderator des Formats »Kapelle für Kids«.

Balázs Demény

Balázs Demény ist ein aus Transilvanien stammender junger Pianist, der in den letzten vergangenen Jahren eine vielversprechende Karriere in der klassischen Musikszene verzeichnen konnte. Er ist der erster Preisträger der Hans von Bülow, Ile de France, Lagny-sur-Marne und Carl Filtsch Internationaler Klavierwettbewerben, sowie der ISA Prag-Wien-Budapest (2012, Pianistenpreis) und zweiter Preisträger des Internationalen Chopin Wettbewerbs in Budapest. Diese und weitere Erfolge wurden mit dem Junior Prima Prize ausgezeichnet (2018), welcher für hervorragende künstlerische Leistungen verliehen wird. Er ist Solist in Residence beim

Staatlichen Orchester Dinu Lipatti in Satu-Mare (Rumänien) und verfügt über ein breites Repertoire an Klavierkonzerten, mit denen er bereits über 70 Mal europaweit aufgetreten ist. Er trat als Solist in renommierten Konzertsälen Europas auf, wie dem Gasteig München, der Salle Molière in Lyon, dem Liszt Festival in Raiding, dem Palast der Künste in Budapest (Müpa), der Liszt Akademie in Budapest, dem Athenäum in Bukarest sowie in der Konzertreihe Yokohama International Piano Concert Series in Yokohama und vielen anderen.