Silvesterkonzert der Staatskapelle Dresden

Franz Welser-Möst Dirigent
Golda Schultz Sopran
Iurii Samoilov Bariton
Igor Levit Klavier

Im Strauss-Fieber

Für die Neujahrskonzerte in seiner Heimatstadt bereitete sich Franz Welser-Möst stets akribisch vor. Nun kommt der Wiener eneut nach Dresden und dirigiert das Silvesterkonzert, wo er den Wiener Sträußen noch einen deutschen Strauss hinzufügt. Das wird für Überraschungen sorgen. Denn Dresden und Wien liegen näher, als die meisten glauben. Schon früh schwelgte die sächsische Residenz im Strauß-Fieber: Wenige Wochen, nachdem der Filius der Dynastie mit der »Annen-Polka« einen ersten Erfolg feierte, ging er 1852 mit seinem Ensemble auf Deutschland-Tournee. Erste Station war Dresden. Möglicherweise fand er genau dort die Inspiration für die Operette »Waldmeister«, die in der Nähe von Dresden spielt.

  • Freitag
    29.12.2023
    19:00 Uhr
    Semperoper
    Tickets
    Ticket-Preis:
    40,00 – 200,00 €
  • Samstag
    30.12.2023
    19:00 Uhr
    Semperoper
    Tickets
    Ticket-Preis:
    65,00 – 310,00 €
  • Sonntag
    31.12.2023
    17:00 Uhr
    Semperoper
    Tickets
    Ticket-Preis:
    65,00 – 310,00 €

Franz Welser-Möst

Seit 21 Jahren prägt Franz Welser-Möst als Musikdirektor des Cleveland Orchestra die unverwechselbare Klangkultur des Orchesters. In seiner Ära wurde der Klangkörper mehrfach für seine musikalische Exzellenz von der internationalen Kritik hoch gelobt. Seit Welser-Möst stehen verstärkt Uraufführungen sowie - anknüpfend an die Geschichte des Orchesters - Opernproduktionen in der Severance Hall am Programm. Durch innovative Education-Projekte und Kooperationen konnte erreicht werden, dass Cleveland das jüngste Publikum in den USA hat. Neben Orchesterresidenzen in den USA, Europa und China treten Franz Welser-Möst und das Cleveland Orchestra bei allen namhaften Festivals auf. Als längst amtierender Musikdirektor wird er das Cleveland Orchestra bis 2027 leiten.

Als Gastdirigent verbindet Franz Welser-Möst eine besonders enge und produktive künstlerische Partnerschaft mit den Wiener Philharmonikern. Er dirigiert das Orchester regelmäßig in Abonnementkonzerten im Wiener Musikverein, sowie auf Tourneen in Europa, Japan, China und den USA. Unter seiner musikalischen Leitung standen die historischen Gedenkkonzerte in Sarajewo und in Versailles. Franz Welser-Möst stand drei Mal (2011, 2013, 2023) am Pult des Neujahrskonzerts. Das Neujahrskonzert 2023 wurde von Kritik und Publikum als eines der besten in der Geschichte des Konzerts gefeiert.

Franz Welser-Möst ist regelmäßig bei den Salzburger Festspielen zu Gast und setzt als Opern- und Konzertdirigent richtungsweisende neue Maßstäbe der Interpretation, u. a. mit »Rusalka«, »Der Rosenkavalier«, »Fidelio«, »Die Liebe der Danae« und Aribert Reimanns Oper »Lear« oder Richard Strauss’ »Salome«, mit der er 2018 Festspielgeschichte geschrieben hat. In den Jahren 2020 und 2021 dirigierte er im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums Richard Strauss‘ »Elektra«. 2022 stand Giacomo Puccinis »Il Trittico« am Programm. Im kommenden Sommer wird er Giuseppe Verdis »Macbeth« leiten.

Franz Welser-Möst ist Ehrenmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Träger des Ehrenrings der Wiener Philharmoniker und erhielt nebst anderen Auszeichnungen die Kilenyi Medal der Bruckner Society of America sowie die Kennedy Center Gold Medal in the Arts. 2020 wurde Welser-Möst in Salzburg mit der Festspielnadel mit Rubin ausgezeichnet. 2021 wurde ihm für »Elektra« bei den Salzburger Festspielen der Österreichische Musiktheaterpreis in der Kategorie „Beste musikalische Leitung“ verliehen.

Im Sommer 2020 erschien seine jüngstes Buch mit dem Titel Als ich die Stille fand. Ein Plädoyer gegen den Lärm der Welt. Das Werk schaffte es unmittelbar nach seinem Erscheinen auf Platz 1 der österreichischen Bestsellerliste. 2021 wurde das Buch ins Englische übersetzt und veröffentlicht (From Silence: Finding Calm in a Dissonant World).

Franz Welser-Möst hat zahlreiche CD- und DVD-Aufnahmen vorgelegt, die mehrfach mit internationalen Preisen ausgezeichnet wurden, darunter der Mitschnitt des »Rosenkavalier« und der »Salome« von den Salzburger Festspielen. Im Sommer 2022 veröffentlichen die Wiener Philharmoniker in ihrer Reihe Special Annual Edition den Live-Mitschnitt eines Konzerts bei den Salzburger Festspielen mit Richard Strauss‘ »Rosenkavalier-Suite« und der »Alpensymphonie«.

2020 hat das Cleveland Orchestra eine eigene Streaming-Plattform gegründet: adella.live. Verschiedene Aufnahmen aus der Severance Hall sind als Stream, Download und als CD verfügbar. Aktuell erschienen sind CDs mit Werken von Richard Strauss und mit Werken des amerikanischen Komponisten George Walker auf dem eigenen Label des Cleveland Orchestra.

Igor Levit

Klavier

In Nizhni Nowgorod geboren, absolvierte Igor Levit sein Klavierstudium in Hannover mit der höchsten Punktzahl in der Geschichte des Instituts. Igor Levit ist »Artist of the Year 2020« der Gramophone Classical Music Awards, Musical America’s »Recording Artist of the Year 2020« und Preisträger des »2018 Gilmore Artist Award«. Im November 2020 erfolgte die Nominierung für einen Grammy in der Kategorie »Best Classical Instrumental Solo«. Die New York Times beschreibt Igor Levit als einen der »bedeutendsten Künstler seiner Generation«. Er ist Künstlerischer Leiter der Kammermusikakademie und des Standpunkte Festival des Heidelberger Frühlings. Im Frühjahr 2019 erfolgte der Ruf als Professor für Klavier an seine Alma Mater, der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Seine im September 2019 von Sony Classical veröffentlichte erste Gesamteinspielung der Beethoven-Klaviersonaten erreichte umgehend Platz 1 der offiziellen Klassik Charts. Zyklen der gesamten Klaviersonaten Beethovens präsentierte Igor Levit unter anderen bei den Salzburger Festspielen, dem Lucerne Festival sowie dem Musikfest Berlin, in Hamburgs Elbphilharmonie und Londons Wigmore Hall. Rezitale führen ihn regelmäßig zur Carnegie Hall nach New York, zum Concertgebouw Amsterdam und dem Wiener Musikverein. Er gastiert regelmäßig mit den weltweit führenden Orchestern, wie den Berliner Philharmonikern, dem Cleveland Orchestra, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Royal Concertgebouw Orchestra, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und den Wiener Philharmonikern.

Auftritte in der kommenden Spielzeit führen Igor Levit unter anderem nach Boston, Chicago, Los Angeles, New York, Amsterdam, Berlin, London, Madrid, Paris und Tokyo. Im Frühling 2021 kündigte das Lucerne Festival die erste Ausgabe eines neuen, von Igor Levit kuratierten, Klavierfestivals für Mai 2023 an. Für sein politisches Engagement wurde Igor Levit 2019 der 5. Internationale Beethovenpreis verliehen. Im Januar 2020 folgte die Auszeichnung mit der »Statue B« des Internationalen Auschwitz Komitees anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz. Für sein Engagement gegen Antisemitismus und für seine Hauskonzerte während des Corona-Lockdowns 2020 wurde ihm im Herbst 2020 der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen. In seiner Wahlheimat Berlin spielt Igor Levit auf einem Steinway D Konzertflügel – eine Schenkung der Stiftung »Independent Opera at Sadler’s Wells«.