Sonderkonzert am Vorabend der Internationalen Schostakowitsch Tage Gohrisch

Vitali Alekseenok Dirigent

Dmitri Schostakowitsch

  • Symphonie Nr. 7 C-Dur op. 60 »Leningrader«

Musikalisches Zeugnis

Kaum ein symphonisches Werk des 20. Jahrhunderts trägt größere Symbolkraft in sich als Dmitri Schostakowitschs »Leningrader«. Während der deutschen Belagerung der sowjetischen Stadt im Zweiten Weltkrieg entstanden, offiziell vom Komponisten »dem Kampf gegen den Faschismus« gewidmet und am 9. August 1942 inmitten der besetzten Stadt aufgeführt, verbreitete sich das Werk innerhalb kürzester Zeit auf Seiten der Verbündeten: Für die Londoner Premiere zeichnete Sir Henry Wood verantwortlich, in den USA dirigierte erstmals Arturo Toscanini die Siebte. Als Requiem für die Opfer des Krieges rief die »Leningrader« eine Welle der Anteilnahme hervor – ihr Ruf nach Frieden hat bis heute nichts an Eindringlichkeit verloren.

  • Mittwoch
    26.06.2024
    20:00 Uhr
    Kulturpalast Dresden

Vitali Alekseenok

Vitali Alekseenok studierte Posaune in Minsk sowie Dirigieren in St. Petersburg und Weimar, und besuchte zahlreiche Meisterkurse. 2021 gewann er den ersten Platz beim Arturo Toscanini Dirigentenwettbewerb in Parma, bei dem er u.a. auch den Publikumspreis und den Preis für die beste Aufführung einer Verdi-Oper erhielt. Er ist Autor des Buches Die weißen Tage von Minsk (S. Fischer Frankfurt, 2021) und seit Juni 2021 künstlerischer Leiter des KharkivMusicFest in der Ukraine. Alekseenok fasziniert durch seine durchdringende Musikalität und ausgereiften Interpretationen, sowie seine offene und zugleich tiefe Persönlichkeit als eines der spannendsten Talente der jungen Dirigent:innengeneration. Mit der Spielzeit 2024/25 wird Alekseenok die Position des Chefdirigenten an der Deutschen Oper am Rhein übernehmen, wo er im Herbst 2022 als Kapellmeister begann und ab August 2023 als 1. Kapellmeister und Stellvertreter des GMD eng mit GMD Axel Kober zusammenarbeitete. Hier leitete er die Neuproduktionen Sacre (Werke von Igor Strawinsky / Richard Strauss) und Eugen Onegin, die Uraufführung von Manfred Trojahns Septembersonate, sowie die Ballettproduktion Surrogate Cities von Demis Volpi zur Musik von Heiner Goebbels. Weiters dirigierte er Wiederaufnahmen und Vorstellungen von Turandot, Tosca, Hänsel und Gretel, Die Jungfrau von Orleans und Die Zauberflöte. Als Gast war Vitali Alekseenok in der Spielzeit 2023/24 u.a. am Barbican Center London, wo er die Uraufführung King Stakh's Wild Hunt leitete, die für die Olivier-Awards nominiert wurde. Am Teatro Massimo Bellini in Catania, dessen 1. Gastdirigent er seit 2022 ist, dirigierte er Peer Gynt. In Konzerten ist er in dieser Spielzeit u.a. mit dem RTÉ Concert Orchestra

(Dublin), Klangforum Wien, Orchestra e Coro del Maggio Musicale Fiorentino, Filarmonica A. Toscanini in Parma, dem Münchner Kammerorchester und mit der Sofia Philharmonie zu erleben. In der Spielzeit 2024/25 erwarten Alekseenok zahlreiche Debüts: an der Hamburgischen Staatsoper (UA von Demis Volpi) und der Deutschen Oper Berlin, sowie in Konzerten bei der Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz, dem Tiroler Symphonieorchester Innsbruck sowie dem Sønderjyllands Symfonieorkester. Mit der Produktion „Trilogia dell’estasi“ sowie Mahlers 3. Symphonie kehrt er an das Teatro Massimo Bellini di Catania zurück. An der Deutschen Oper am Rhein wird er 2024/25 die Neuproduktion Nabucco und Lady Macbeth von Mzensk sowie die Wiederaufnahmen La traviata, La Cenerentola, Das Rheingold und Eugen Onegin leiten. In vergangenen Spielzeiten dirigierte Vitali Alekseenok u.a. das MDR-Sinfonieorchester Leipzig, Orchester des Teatro Comunale di Bologna, Staatskapelle Weimar, Festival Strings Lucerne, Toscanini Orchestra in Parma und Kyiv Symphony Orchestra. Als Assistent und Dirigent arbeitete er u.a. an der Bayerischen Staatsoper in München, Gran Teatre del Liceu in Barcelona, Oper Graz, Nationaloper Odessa, Deutschen Nationaltheater Weimar und Oper Varna. 2021 dirigierte er die erste ukrainische Aufführung von Wagners Tristan und Isolde an der Nationaloper der Ukraine. 2022/23 gab er sein Debüt am Teatro alla Scala mit der Weltpremiere der Oper Il piccolo principe (Der kleine Prinz) und war in Konzerten u.a. beim Beethoven Festival in Bonn, bei den Ludwigsburger Festspielen und bei den Salzburger Festspielen zu erleben.