Gastkonzert in Hamburg

Christian Thielemann Dirigent
Christa Mayer Alt
Damen des Sächsischen Staatsopernchores Dresden
Kinderchor der Semperoper Dresden

Gustav Mahler

  • Sinfonie Nr. 3 d-Moll

Musikalische Kosmologie

Wie seine Vorgänger hat auch dieses Werk ein Programm. Doch anders als in seiner Zwei­ten Symphonie entwarf Gustav Mahler in der Nachfolgerin unter dem Titel »Ein Sommer­mittagstraum« eine musikalische Kosmologie: von der unbeseelten Materie über Pflanzen, Tiere, Menschen, Engel bis hinauf zur gött­lichen Liebe. Schon der Anfang – halb Marsch, halb Volkslied – wirkt wie Musik von vor dem Beginn der Zivilisation: eisern, monolithisch, wie ein Bergmassiv. Selbstbewusst sprengte der Komponist in der Dritten mit seiner riesi­gen Besetzung alle bisherigen Grenzen. »Sym­phonie heißt mir eben: mit allen Mitteln der vorhandenen Technik eine Welt aufbauen.«

Christian Thielemann

Chefdirigent

Seit der Saison 2012/2013 ist Chris­tian Thielemann Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Über Stationen an der Deutschen Oper Berlin, in Gelsen­kirchen, Karlsruhe, Hannover und Düsseldorf kam er 1988 als Generalmusikdirektor nach Nürnberg. 1997 kehrte der gebürtige Berliner in seine Heimatstadt als Generalmusikdirek­tor der Deutschen Oper Berlin zurück, bevor er das gleiche Amt von 2004 bis 2011 bei den Münchner Philharmonikern innehatte. Neben seiner Dresdner Chefposition war er von 2013 bis 2022 Künstlerischer Leiter der Osterfest­spiele Salzburg sowie musikalischer Berater und Musikdirektor der Bayreuther Festspiele, die er seit seinem Debüt im Sommer 2000 alljährlich durch maßstabsetzende Interpretationen prägt. Im September 2023 wurde Christian Thielemann zum Nachfolger von Daniel Barenboim ernannt. Das Amt als Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden tritt er ab der Saison 2024/2025 an.

Intensiv widmete sich Christian Thiele­mann in den vergangenen Spielzeiten den Komponistenjubilaren Wagner, Strauss und Beethoven. Aber auch Werke von Bach bis hin zu Henze, Rihm und Gubaidulina standen für ihn in Dresden und auf Tournee auf dem Pro­gramm. In der Semperoper leitete er zuletzt Neuproduktionen von »Ariadne auf Naxos«, »Capriccio« und »Aida«. Bei den Osterfestspie­len Salzburg dirigierte er unter anderem »Die Walküre«, »Tosca«, »Die Meistersinger von Nürnberg« und »Lohengrin«.

Eine enge Zusammenarbeit verbindet Christian Thielemann mit den Berliner Phil­harmonikern und Wiener Philharmonikern,

deren Neujahrskonzert er 2019 dirigierte und 2024 erneut dirigieren wird. Er war musikalischer Berater und Musikdirektor der Bayreuther Festspiele, die er seit seinem Debüt im Sommer 2000 alljährlich durch maß­stabsetzende Interpretationen prägt. Darüber hinaus folgte er Einladungen der großen Or­chester in Europa, den Vereinigten Staaten, Israel und Asien.

Christian Thielemanns Diskographie als Exklusivkünstler der UNITEL ist umfang­reich. Zu seinen jüngsten Einspielungen mit der Staatskapelle gehören die Symphonien von Anton Bruckner und Robert Schumann, Arnold Schönbergs »Gurre-Lieder« sowie zahlreiche Opern.

Christian Thielemann ist Ehrenmitglied der Royal Academy of Music in London, Honorarprofessor der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden sowie Ehrendoktor der Hochschule für Musik »Franz Liszt« Weimar und der Katholischen Universität Leuven in Belgien. 2003 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen. Im Mai 2015 erhielt er den Richard-Wagner-Preis der Richard-Wagner-Stiftung Leipzig, sowie im Oktober 2016 den Preis der Stiftung zur Förderung der Semperoper. 2022 wurde er mit dem Ehrenzeichen des Landes Salzburg und mit der Wappenmedaille in Gold der Stadt Salzburg ausgezeichnet. 2023 erhielt er die Ehrenmitgliedschaft und den Ehrenring der Wiener Staatsoper. Christian Thielemann ist Schirmherr der Richard-Wagner-Stätten Graupa. Für seine Einspielungen wurde er mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt.

Christa Mayer

Christa Mayer erhielt ihre Gesangsausbildung an der Bayerischen Singakademie und der Musikhochschule München, die sie 2001 mit dem Meisterklassendiplom abschloss. Bereits während des Studiums bekam sie zahlreiche Preise verliehen, dazu zählt u.a. ein Preis beim Internationalen Wettbewerb der ARD in München.

Seit 2001 ist Christa Mayer Ensemblemitglied an der Sächsischen Staatsoper Dresden.  Hier gab sie erfolgreiche Rollendebüts u.a. als Erda (»Das Rheingold und Siegfried«), Fenena (»Nabucco«), Suzuki (»Madama Butterfly«), Quickly (»Falstaff«), Baba (»The Rake’s progress«), Adelaide (»Arabella«).

Im »Ring«-Zyklus der Semperoper war Christa Mayer unter der Leitung von Fabio Luisi als Erda und Waltraute (»Götterdämmerung«) zu erleben (2006).

Gastspiele führten sie u.a. an die Deutsche Oper Berlin und an die Bayerische Staatsoper, sowie an das Teatro di Maggio Musicale Florenz und das Teatro La Fenice Venedig.

2007 war Christa Mayer eingeladen, unter Zubin Mehta im neuerbauten Palau De Les Arts Valencia im »Ring« mitzuwirken (Erda, Schwertleite).

2008 debütierte Christa Mayer bei den Bayreuther Festspielen als Erda und Waltraute – und wurde daraufhin auch für 2009 und 2010 für dieselben Partien wieder nach Bayreuth eingeladen.

In Dresden sang sie in Händels »Giulio Cesare« die Cornelia – und wurde für diese Partie auch nach Düsseldorf eingeladen. Sie wirkte in Dresden 2010 im »Ring« mit und sang hier die Partien der Erda und der Waltraute, außerdem die Gaea in »Daphne«. An die Hamburgische Staatsoper war sie als Quickly (»Falstaff«) eingeladen. In der Dresdner

Produktion »Alcina« war Christa Mayer Bradamante, unter Christian Thielemann sang sie – ebenfalls in Dresden – den Mezzopart in Bachs »Weihnachtsoratorium«, »Siegfried«-Erda in Sevilla, Erda und Waltraute an der Hamburgischen Staatsoper.

Mit überragendem internationalem Erfolg sang Christa Mayer im Bayreuther »Tristan« die Brangäne. Am New National Theatre Tokio übernahm Christa Mayer die Partie der Erda. Bei den Salzburger Osterfestspielen 2016 wirkte sie in »Otello« (Emilia) und der »Missa solemnis« unter Christian Thielemann mit, 2017 übernahm sie in der Salzburger »Walküre», ebenfalls unter Thielemann, die Fricka. In »Mathis der Maler« (unter Simone Young) in Dresden sang sie die Gräfin. Zu einem besonderen persönlichen Erfolg wurde für Christa Mayer die Interpretation der Didon in der Dresdner Neuproduktion von Berlioz’ »Les Troyens«. Mit den Bayreuther Festspielen gastierte Christa Mayer als »Walküre«-Fricka in Abu Dhabi, nach Salzburg kehrte sie als Magdalene in den »Meistersingern« zurück, in Dresden sang sie die Fenena (»Nabucco«).

Im Sommer 2019 war Christa Mayer wiederum die Brangäne in Bayreuth. Das BBC Symphony Orchestra hat Christa Mayer zu Konzerten mit Glanerts »Requiem für Bosch« eingeladen, unter Maestro Thielemann sang die Künstlerin in Dresden in den »Gurreliedern« die Waldtaube.

Im Februar 2020 hat die Sächsische Staatsoper Dresden Christa Mayers künstlerische Verdienste mit dem Titel »Kammersängerin« gewürdigt. Das Land Bayern ehrt Christa Mayer im Herbst 2020 mit dem Bayerischen Kulturpreis.

Damen des Sächsischen Staatsopernchores Dresden

Der Dresdner Opernchor wurde 1817 von Friedrich August dem Gerechten gegründet. Dies war vor allem ein Verdienst Carl Maria von Webers, der als neu engagierter Hofkapellmeister den Auftrag erhalten hatte, neben der italienischen Oper in Dresden auch ein deutsches »Opern-Departement« aufzubauen. Weber forderte die Einrichtung eines »stehenden Theaterchors«, der den gestiegenen Anforderungen des dafür neu zu schaffenden Opernrepertoires gewachsen sein würde. 

In der Folgezeit entwickelte sich der Chor dank hervorragender Persönlichkeiten wie Johann Miksch, Karl Maria Pembaur, Hans-Dieter Pflüger und Matthias Brauer zu einem Ensemble, das bis heute für klangliche Noblesse, künstlerische Homogenität und kultivierten Pianogesang bei gleichzeitiger Klangdichte steht. Von 2009 bis 2014 war Pablo Assante Chordirektor der Sächsischen Staatsoper Dresden. Seit der Spielzeit 2014/2015 nimmt diese Position Jörn Hinnerk Andresen ein. 

Kinderchor der Semperoper Dresden

Der Kinderchor der Semperoper Dresden ist ein fester Bestandteil des Hauses und immer wieder in einer Vielzahl von unterschiedlichen Stücken zu erleben, darunter Puccinis »La bohème« und »Tosca«, Humperdincks »Hänsel und Gretel«, Strauss’ »Der Rosenkavalier « und Verdis »Otello«. Kinder ab der zweiten Klasse proben hier regelmäßig im Teil- und Gesamtchor und erhalten zudem Stimmbildungs- und szenischen Unterricht.

Die Anfänge des Kinderchores lassen sich bis in die 1950er Jahre zurückverfolgen. Geleitet wurde der Chor zunächst von Chordirektoren der Dresdner Staatsoper wie Ernst Hintze, Gerhard Wüstner und Franz-Peter Müller-Sybel. Nach Werner Kitz und Werner Czerny folgte 1994 Andreas Heinze, der das Amt des Kinderchorleiters zwanzig Jahre lang ausübte. Seit 2014 steht der Kinderchor unter der Leitung der Dresdner Chorleiterin Claudia Sebastian-Bertsch.

Neben den Aufführungen im Opernhaus ist der

Kinderchor an Aufführungen in Semper Zwei beteiligt, wie »Der gestiefelte Kater« von Caesar Cui oder »Prinz Bussel« von Johannes Wulff-Woesten. Auch im Rahmen von Konzerten war der Kinderchor der Semperoper Dresden bereits mehrfach zu erleben, wie etwa 2018 bei der Aufführung der 3. Sinfonie von Gustav Mahler unter der Leitung von Christian Thielemann. Zu dem anspruchsvollen Opern- und Konzertprogramm arbeiten die Kinder gemeinsam mit ihrer Chorleiterin an einem eigenen Konzert-Repertoire, bestehend aus Volkslied- und Madrigalsätzen, zeitgenössischen Kompositionen und internationalen Liedern. Eine Auswahl dieses Repertoires wurde im Frühjahr 2019 auf CD aufgenommen. Für seine künstlerischen Leistungen wurde der Kinderchor der Semperoper Dresden 2013 mit dem Preis der Stiftung Semperoper – Förderstiftung ausgezeichnet.