Finale für Dresdner Residenz des Capell-Virtuosen Antoine Tamestit

Rezital mit Bach, Brahms, Fauré und Clarke am 15.05. in der Semperoper
13.05.2022

Traditionell ergänzt ein Rezital die Residenzkonzerte des Capell-Virtuosen der Sächsischen Staatskapelle. In seiner Solomatinee am 15. Mai 2022 in der Semperoper Dresden schlägt Antoine Tamestit einen musikgeschichtlichen Bogen von den Anfängen seines Instruments bis ins frühe 20. Jahrhundert. Bachs D-Dur-Sonate entstand ursprünglich für Viola da gamba. Brahms Sonate op. 120 Nr. 1, eigentlich von dem Klarinettisten der Meininger Hofkapelle Richard Mühlfeld inspiriert und ihm zugedacht, bearbeitete der Komponist selbst für Viola. Nach farbenreichen Miniaturen von Fauré erklingt abschließend eine der bedeutendsten Originalkompositionen für Bratsche, die 1919 entstandene große Violasonate der britisch-amerikanischen Komponistin Rebecca Clarke. Begleitet wird Tamestit von dem Pianisten Cédric Tiberghien.

Bekannt für seine Musikalität und seine reichhaltige Klangfülle, seine ausgewiesene Technik und die vielgerühmte Schönheit seines Bratschentons gilt Antoine Tamestit als einer der wichtigsten Botschafter seines Instruments. Ob als Konzertsolist, Kammermusiker oder Professor für Bratsche – Tamestit ist weltweit gefragt und geschätzt. Mit seiner Stradivari von 1672, eine Leihgabe der Habisreutinger-Stiftung, deren warmer Klang ihn an den »eines italienischen Opernsängers « erinnert, ist er stets auf der Suche nach einem originären Zugang zur Musik. Sein breitgefächertes Repertoire reicht von der Barockzeit bis zur Gegenwart. Zahlreiche Uraufführungen und Aufnahmen neuer Werke spiegeln sein Engagement für die zeitgenössische Musik wider.

In der Saison 2021/22 präsentierte sich der gebürtige Pariser gleich mehrfach in Dresden, wirkte mit Kapellmitgliedern in einem Kammermusikprogramm in Salzburg mit, konzertierte unter der Leitung von Daniel Harding in der Semperoper sowie in Wien und trat gemeinsam mit Chefdirigent Christian Thielemann bei den Osterfestspielen Salzburg auf. Zum Auftakt seiner Residenz interpretierte Tamestit mit dem Bratschenkonzert eines der beliebtesten Werke von Béla Bartók unter der Leitung von Lorenzo Viotti im 3. Symphoniekonzert in der Semperoper. Im Anschluss an sein Rezital wird Tamestit in einem Meisterkurs mit Mitgliedern der Giuseppe-Sinopoli-Akademie arbeiten.

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