Jukka-Pekka Saraste
Jukka-Pekka Saraste zählt zu den herausragenden Dirigenten seiner Generation. Er zeichnet sich insbesondere durch seine außergewöhnliche musikalische Tiefe und Integrität aus und hat sich für seine objektive Annäherung an die Musik einen Namen gemacht. Im finnischen Heinola geboren, begann er seine Karriere als Geiger, bevor er an der Sibelius-Akademie Helsinki bei Jorma Panula Dirigieren studierte. Der überaus vielseitige Künstler hegt eine besondere Leidenschaft für den Klang und Stil der Spätromantik. Eine besondere Affinität hat er zu den Werken von Beethoven, Bruckner, Schostakowitsch, Strawinsky und Sibelius. Für seine Interpretationen von Mahler wird er international gefeiert.
Im April 2022 wurde Jukka-Pekka Saraste zum neuen Chefdirigent und Künstlerischen Direktor des Helsinki Philharmonic Orchestra ernannt. Er wird sein Amt im Sommer 2023 antreten. Von 2010 bis 2019 wirkte er als Chefdirigent des WDR Sinfonieorchesters Köln. Zuvor war er Music Director des Oslo Philharmonic Orchestra, das ihm am Ende seiner Amtszeit zum Ehrendirigenten ernannte. Frühere Chefpositionen führten ihn zum Finnish Radio Symphony Orchestra, wo er ebenfalls Ehrendirigent ist, zum Toronto Symphony Orchestra sowie zum Scottish Chamber Orchestra, außerdem war er Principal Guest Conductor des BBC Symphony Orchestra und Künstlerischer Berater des Lahti Symphony Orchestra. Er gründete das Finnish Chamber Orchestra, für das er bis heute als Künstlerischer Berater fungiert. Vor einigen Jahren rief er die LEAD! Foundation ins Leben, die ein Mentorship-Programmfür junge Dirigenten und Solisten anbietet. Seit 2020 veranstaltet die Stiftung das Fiskars Summer Festival. Gemeinsam mit Jukka-Pekka Saraste geben dort alljährlich namhafte Künstler ihr Wissen und ihre Erfahrungen an die nächste Generation junger Dirigenten aus aller Welt weiter.
Als Gastdirigent steht Jukka-Pekka Saraste am Pult der großen Orchester weltweit, darunter das London Philharmonic Orchestra, Philharmonia Orchestra,
Orchestre de Paris, Gewandhausorchester Leipzig, Royal Concertgebouw Orchestra, Rotterdam Philharmonic Orchestra, NHK Symphony Orchestra, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, die Münchner Philharmoniker, Staatskapelle Berlin, Wiener Symphoniker, Staatskapelle Dresden sowie alle führenden skandinavischen Orchester. In Nordamerika dirigierte er das Cleveland Orchestra, Boston Symphony, Chicago Symphony, San Francisco Symphony, Pittsburgh Symphony, Los Angeles Philharmonic, Detroit Symphony, New York Philharmonic sowie das Orchestre Symphonique de Montréal. In den letzten Jahren hat er sich verstärkt der Oper zugewandt. Nach konzertanten Aufführungen von Strawinskys Oedipus Rex, Schönbergs und Bartóks Herzog Blaubarts Burg konnte er große Erfolge als Dirigent einer szenischen Neuproduktion von Mendelssohns Oratorium Elias am Theater an der Wien sowie einer Neuinszenierung von Korngolds Die tote Stadt an der Finnischen Nationaloper verzeichnen. In der Saison 2020/2021 übernahm er die musikalische Leitung einer Neuproduktion von Aribert Reimanns Lear an der Bayerischen Staatsoper in München, die im Januar 2023 ihre Wiederaufnahme erfährt.
Seine umfangreiche Diskographie umfasst sämtliche Symphonien von Sibelius und Nielsen mit dem Finnish Radio Symphony Orchestra und eine Reihe von Aufnahmen mit dem Toronto Symphony Orchestra, die international große Anerkennung.fanden. Mit dem WDR Sinfonieorchester hat er zahlreiche Einspielungen bei Hänssler vorgelegt, darunter Werke von Schönberg, Strawinsky, Brahms, Bruckner und Mahler sowie die Gesamteinspielung aller Beethoven-Symhonien, allesamt von der Presse hoch gelobt.
Jukka-Pekka Saraste wurde mit dem Pro Finlandia-Preis, der Sibelius-Medaille sowie dem finnischen Staatspreis für Musik ausgezeichnet. Außerdem verliehen ihm die York University Toronto und die Sibelius-Akademie Helsinki die Ehrendoktorwürde.