Aus aktuellem Anlass: Programmänderung im 7. Symphoniekonzert

Vladimir Jurowski dirigiert Silvestrov, Pintscher und Schostakowitsch
11.03.2022

Im 7. Symphoniekonzert am 20., 21. & 22. März 2022 in der Semperoper kehrt Vladimir Jurowski ans Pult der Sächsischen Staatskapelle Dresden zurück. Als Ausdruck der Solidarität mit der Ukraine wurde das ursprünglich geplante Programm mit Matthias Pintschers »Chute d´Étoiles« für zwei Trompeten und Orchester und Dmitri Schostakowitschs Fünfzehnter Symphonie um zwei Werke erweitert: Zum Auftakt der Konzerte erklingt jeweils die ukrainische Nationalhymne, gefolgt von der »Abschiedsserenade« für Streichorchester des ukrainischen Komponisten Valentin Silvestrov. Das Konzert am 22. März 2022 wird von MDR Kultur und MDR Klassik ab 20.05 Uhr live übertragen.

Vor 50 Jahren uraufgeführt, fordert Dmitri Schostakowitschs letzte Symphonie durch eine Fülle von Anklängen an eigene Werke genauso wie an Kompositionen von Rossini bis Wagner noch heute zu immer neuen inhaltlichen Deutungen heraus. Zweifellos jedoch ist seine 15. Symphonie für den bereits schwerkranken Schostakowitsch auch ein persönliches Resümee. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte treibt auch den deutschen Maler und Bildhauer Anselm Kiefer an. Seine Pariser Ausstellung »Sternenfall« hat Capell-Compositeur Matthias Pintscher zu seinem Konzert »Chute d’Étoiles« für zwei Trompeten und Orchester angeregt; als Solisten sind Simon Höfele und Lucas Lipari-Mayer zu erleben.

Vladimir Jurowski eröffnet das Programm mit der ukrainischen Nationalhymne und Valentin Silvestrovs sechsminütiger »Abschiedsserenade« für Streichorchester, die 2003 als Trauermusik für Silvestrovs verstorbenen Freund und Komponistenkollegen Ivan Karabits entstand und in Kiew uraufgeführt wurde. Obwohl das Werk einem ganz persönlichen Anlass entstammt, gewinnt die sich darin artikulierende Trauer angesichts des schrecklichen Leids in der Ukraine heute eine neue, erschütternde Relevanz.

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