Sonderkonzert mit Capell-Compositeur Matthias Pintscher

Deutsche Erstaufführung von Pintschers Orchesterwerk »neharot«
28.01.2022

In seinem Debüt am Pult der Sächsischen Staatskapelle Dresden leitet Capell-Compositeur Matthias Pintscher am 3. Februar 2022 die Deutsche Erstaufführung seines neusten Orchesterwerks in der Semperoper. Im Frühjahr 2020 in New York geschrieben, ist »neharot« eine musikalische Reflexion der »Verwüstung und Angst, aber auch der Hoffnung auf Licht, die diese Zeit unseres Lebens so emotional geprägt hat«. Eingerahmt wird es von Anton Weberns Jugendwerk »Im Sommerwind« und dem letzten Orchesterwerk Sergej Rachmaninows, den 1940 entstandenen Symphonischen Tänzen.

Charakteristisch für Matthias Pintschers Musik ist, dass sie ihren Ausgang nicht von einem abstrakten formalen Plan nimmt, sondern sich organisch aus der Auseinandersetzung mit konkreten Klangereignissen entwickelt. Das Ziel ist gerade nicht, »Dinge aufs Papier zu bringen, die besonders originell aussehen«, sondern musikalische Räume zu gestalten, die sich im Hören entfalten. Immer wieder lässt sich der Komponist dabei von den Nachbarkünsten, insbesondere der Bildenden Kunst, inspirieren. So bezieht sich etwa der Zyklus »Treatise on the Veil« auf das gleichnamige Gemälde des US-Amerikaners Cy Twombly.

1998 erregte der im nordrhein-westfälischen Marl geborene Komponist Matthias Pintscher mit der Uraufführung der Oper »Thomas Chatterton« an der Semperoper internationales Aufsehen. Nach über 20 Jahren kehrt Pintscher nun als Capell-Compositeur wieder nach Dresden zurück. Nach dem Sonderkonzert, in dem er in der Doppelrolle als Dirigent und Komponist zu erleben sein wird, steht in der Saison 2021/2022 noch Pintschers Konzert »Chute d’Étoiles« für zwei Trompeten und Orchester, inspiriert von der Ausstellung »Sternenfall« des deutschen Malers und Bildhauers Anselm Kiefer, im 7. Symphoniekonzert unter der Leitung von Vladimir Jurowski auf dem Programm.

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