Für das 2. Symphoniekonzert der Sächsischen Staatskapelle Dresden in der Saison 2021/2022 kehrt Myung-Whun Chung, Erster Gastdirigent des Orchesters, in die Semperoper zurück. In drei Konzertterminen am 9., 10. und 11 Oktober leitet der Südkoreaner Johannes Brahms´ Vierte und letzte Symphonie, die der Komponist 1886 selbst bei der Dresdner Hofkapelle dirigierte. Im ersten Programmteil beweist Chung seine exzellenten Fertigkeiten als Pianovirtuose, wenn er gemeinsam mit den Konzertmeistern Matthias Wollong und Norbert Anger als Klaviersolist in Ludwig van Beethovens »Tripelkonzert« zu erleben ist.
Kein Geringerer als Johannes Brahms höchstselbst, seit 1884 Ehrenmitglied des Dresdner Tonkünstler-Vereins, gab sich kurz nach der Meininger Uraufführung im Semperbau die Ehre und dirigierte am 10. März 1886 seine letzte Symphonie bei der Dresdner Hofkapelle, der heutigen Staatskapelle. »Brahms zeigt sich überall als erfindungsreicher, genialer und außerordentlich fein durchgebildeter Musiker; er will aber immer an Neuem, Pikantem und Geistreichem soviel geben, daß es eben zuviel wird«, urteilte damals der Dresdner Anzeiger. Hier offenbart sich: Aus der Tradition schöpfend, ideenreich und mit vorwärtsgerichtetem Blick fand Brahms mit der Vierten längst seinen eigenen Ton.
Der letzten Symphonie Brahms´ stellt Myung-Whun Chung Ludwig van Beethovens Konzert für Klavier, Violine, Violoncello und Orchester voran, für das sich der Komponist an der Gattungstradition der Sinfonia concertante orientierte. Immer wieder musizierte Myung-Whun Chung, seit 2012 Erster Gastdirigent, auch als Pianist gemeinsam mit Mitgliedern der Staatskapelle auf dem Kammermusikpodium, zuletzt im Herbst 2020 im ersten Kammerabend der Spielzeit in Schuberts »Forellenquintett«. In Seoul geboren und zunächst als Pianist ausgebildet, errang Myung-Whun Chung 1974 den 2. Preis beim renommierten Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau.
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