»Kapell-Geburtstag« mit Herbert Blomstedt am 22. & 23. September

Sonderkonzert am 473. Gründungstag des Orchesters in der Semperoper
09.09.2021

Mit zwei Sonderkonzerten anlässlich des 473. Gründungstags der Sächsischen Staatskapelle kehrt Herbert Blomstedt zum zweiten Mal in diesem Jahr nach Dresden zurück: Der Ehrendirigent des 473-jährigen Klangkörpers stellt nun am 22. und 23. September 2021 in der Semperoper Franz Schuberts »Unvollendete« Symphonie Anton Bruckners »Romantischer« gegenüber.

Die Vierte Symphonie, vom Komponisten selbst mit dem Zusatz »romantisch« versehen, beschäftigte Anton Bruckner Zeit seines beruflichen Lebens: Die ersten Skizzen des Werkes stammen vom Jahresbeginn 1874; weitere größere Umarbeitungen folgten 1878 und im Finalsatz 1880 – diese Fassung, die auch als Uraufführungsversion am 20. Februar 1881 im Wiener Musikverein erklang, dirigiert Herbert Blomstedt nun erneut bei der Staatskapelle. In Dresden war die Vierte bereits zu Bruckners Lebzeiten erstmals zu hören: Der langjährige Dresdner Kapellmeister Adolf Hagen leitete die Symphonie am 15. November 1895 in den Abonnement-Konzerten der Königlichen musikalischen Kapelle. Nach der 1885 von Ernst von Schuch dirigierten Dritten war sie die zweite Bruckner’sche Symphonie in einem Kapell-Konzertprogramm.

Altmeister Herbert Blomstedt, der zuletzt im Mai 2021 mit einem reinen Mozart-Programm mit der Staatskapelle für eine Rundfunkproduktion arbeitete, kombiniert zum »Kapell-Geburtstag« nun Bruckners »Romantische« mit Schuberts »Unvollendeter« Symphonie. In den späten Sommermonaten des Jahres 1822 entstanden, besteht die h-Moll-Symphonie von Franz Schubert lediglich aus den ersten beiden Sätzen, deren »Klangschönheit« Eduard Hanslick hervorhob. »Mit einigen Horngängen, hier und da einem kurzen Clarinett- oder Oboensolo auf der einfachsten, natürlichen Orchester-Grundlage gewinnt Schubert Klangwirkungen, die kein Raffinement der Wagnerschen Instrumentierung erreicht«, so der einflussreiche Kritiker. Erst 43 Jahre nach seiner Entstehung wurde das Werk am 17. Dezember 1865, dem Jahr der Uraufführung von Richard Wagners »Tristan«, erstmalig gespielt.

» zum Konzert